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Derzeit nutzen 92,9 Prozent der deutschen B2B-Unternehmen soziale Medien. Allerdings ist der Anteil gegenüber dem vergangenen Jahr gesunken: 2018 setzten noch 95,7 Prozent diesen Kommunikationskanal. Von den Firmen, die Social Media nicht einsetzen, nennen die meisten zu hohen Zeitaufwand (58,5 Prozent) und fehlende Ressourcen (56,6 Prozent) als Gründe. Gut zwei Drittel der Firmen (69,6 Prozent) geben jedoch an, dass sie ihren Social-Media-Einsatz in Zukunft verstärken wollen – das ist der höchste Wert der letzten vier Jahre. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Social Media in der B2B Kommunikation“ im Rahmen der Langzeitstudie des 2010 gegründeten „Ersten Arbeitskreises für Social Media in der B2B-Unternehmens-kommunikation“. An der neunten Auflage der Online-Befragung des Arbeitskreises in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ansbach nahmen vom 12. Juni bis 9. August dieses Jahres 802 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.
Weiterhin Konzentration auf fünf Plattformen
Die B2B-Unternehmen der DACH-Region nutzen in Sachen Social Media derzeit hauptsächlich die etablierten Plattformen Facebook, Twitter und Youtube sowie die Business-Plattformen Linkedin und Xing. In Deutschland konnte Linkedin Punkte gewinnen, während Facebook zum zweiten Mal in Folge Nutzungsanteile verlor. Neuere Kanäle wie Instagram, Snapchat oder Tiktok spielen bislang kaum eine Rolle. Nur in Österreich ist Instagram in den Top Five auf dem fünften Platz vertreten. Ansonsten haben die neuen Plattformen auch für den in naher Zukunft geplanten Einsatz kaum eine Bedeutung.
Ein Drittel der Firmen misst den Erfolg ihrer Social-Media-Aktivitäten nicht
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass ein Drittel der Unternehmen hierzulande (32,9 Prozent) keinerlei Tools zur Erfolgsmessung ihrer Social-Media-Aktivitäten einsetzt. Ein weiteres knappes Drittel (30,5 Prozent) verwendet kostenpflichtige Monitoring-Tools und 29,5 Prozent nutzen kostenlose Werkzeuge. In der Schweiz ist der Anteil der Firmen, die kostenpflichtige Tools einsetzen, mit 37,5 Prozent am höchsten.
Steigende Bedeutung von sozialen Medien im Recruiting der B2B-Unternehmen
B2B-Unternehmen sprechen über Social Media klassischerweise vor allem Neu- und Bestandskunden an. Doch auch bei der Personalgewinnung – insbesondere bei großen Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern – werden soziale Netzwerke wichtiger: Gefragt nach ihren Handlungsschwerpunkten für 2020 bezüglich Social Media, nannten die Unternehmen den Ausbau von Recruiting-Maßnahmen über soziale Medien an erster Stelle. Gleichauf befindet sich der Plan, die Budgets für Social Media zu erhöhen. Auf Platz zwei folgt die Absicht, Mitarbeiter als „Leuchttürme“ für soziale Medien aufzubauen, um Unternehmensbotschaften wirksamer nach außen zu kommunizieren.
Sämtliche Studienergebnisse gibt es > hier als Download.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.