Mehr als drei Viertel der Bewerber vermissen Teaminfos in Stellenanzeigen
Die meisten Blue Collars vermissen jedoch Infos zu Kollegenteams: Mehr als drei Viertel (79 Prozent) finden, dass dieses Thema in Stellenanzeigen zu wenig Beachtung findet. Von den jüngeren Bewerbern zwischen 18 und 29 Jahren monieren dies sogar 96 Prozent. Auch auf den Karriere-Websites der Unternehmen kommt das Thema nach Ansicht der Bewerber zu kurz: 77 Prozent beklagen dort fehlende oder unzureichende Teaminformationen; bei den Jüngeren sind es 92 Prozent. Die Studienteilnehmer wurden auch danach gefragt, in welcher Art sie sich die Informationen über Kollegenteams wüschen. Danach sind nur 30 Prozent an Videos interessiert. 62 Prozent bevorzugen beschreibende Texte, 55 Prozent wünschen sich Fotos.
Der Blue-Collar-Arbeitsmarkt ist ganz offensichtlich dadurch gekennzeichnet, dass mehr Transparenz von Arbeitgebern gefordert wird, was den konkreten Umgang mit den Mitarbeitern betrifft,
kommentiert Steffen Manes, Geschäftsführer von mobileJob.com, die Befragungsergebnisse. Es sei sinnvoll, das Team schon im Bewerbungsprozess deutlicher in den Fokus zu rücken.
Gleichbehandlung ist Nichtakademikern wichtig
Die wichtigsten Qualitätsmerkmale für ein funktionierendes Team sind aus Sicht der Befragten eine offene Kommunikation, Spaß bei der Arbeit sowie Fairness im Umgang miteinander. Ein wichtiges Kriterium ist
das Thema Gleichbehandlung am Arbeitsplatz. Diese ist für 62 Prozent der
Befragten sehr wichtig und für weitere 36 Prozent wichtig. 43 Prozent
nannten gleiche Bezahlung als sehr wichtig, 35 Prozent gleiche
Arbeitszeiten und 28 Prozent ein ausgeglichenes Maß an Verantwortung.
Blue Collars bevorzugen nach Alter und Geschlecht gemischte Teams
Und wie stellen sich die Blue-Collar-Bewerber die perfekte Zusammenstellung eines Teams vor? Am besten schneiden altersmäßig ausgewogene Teams ab. Von rund zwei Drittel der Teilnehmer (65 Prozent) erhält eine solche Mischung die Schulnote „Eins“ oder „Zwei“. Die gleichen Schulnoten vergibt mehr als die Hälfte (57 Prozent) an Kollegenkreise, die zu ungefähr gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen. Dagegen erhalten reine Frauen-Teams von 30 Prozent der insgesamt Befragten und 34 Prozent der weiblichen Studienteilnehmer eine „Fünf“ oder „Sechs“.
Gut jeder Dritte hat schon wegen schlechter Teamstimmung gekündigt
Wie wichtig eine zufriedenstellende Arbeit im Kollegenkreis den Nichtakademikern ist, zeigt sich auch daran, dass mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent) schon mindestens einmal gekündigt hat, weil der Teamgeist nicht stimmte. Hauptgründe für die Kündigung waren Mobbing am Arbeitsplatz (31 Prozent), eine schwache Teamleitung (25 Prozent) oder Kompetenzgerangel untereinander (20 Prozent). Außerdem wäre es für jeden vierten Studienteilnehmer ein Kündigungsgrund, wenn das Miteinander am Arbeitsplatz nicht stimmt.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.