Auch Kaestners Vorgänger Kai Deininger – beide waren von Monster gekommen – blieb nur kurz auf diesem Posten, er ging bereits vor Ablauf eines Jahres. Einen Nachfolger für Kaestner hat LinkedIn noch nicht bestimmt. Zwischenzeitlich übernimmt Ingo Duckerschein die Position des Commercial Directors DACH. Duckerschein hatte in den letzten drei Jahren Führungspositionen im Bereich LinkedIn Talent Solutions (LTS) auf EMEA-Ebene inne.
In Medienberichten wird darüber gemunkelt, dass das Ausscheiden von Kaestner in Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Schwächeln von LinkedIn im deutschsprachigen Raum stehen könnte. Die Pressesprecherin dementiert diese Vermutungen jedoch, die schwachen Quartalszahlen in Deutschland seien der Übernahme der Lernplattform Lynda.com geschuldet. LinkedIn hatte Lynda im April für 1,4 Milliarden Euro übernommen.
Große Verluste im ersten Quartal
Wie „Horizont Online“ berichtet, war das erste Quartal 2015 für LinkedIn kein gutes. Das Karrierenetzwerk habe einen Nettoverlust von 43 Millionen US-Dollar hinnehmen müssen, wesentlich mehr als im Vorjahresquartal. Auch seien die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz nicht die stärksten Regionen von LinkedIn. Zwar sei die Zahl der Mitglieder zu Jahresbeginn seit Mai 2014 um 20 Prozent auf mehr als sechs Millionen gestiegen, andere Länder wie Großbritannien, Frankreich und Spanien lägen aber weit davor.
Scharfer Wettbewerb von LinkedIn mit dem hiesigen Platzhirsch Xing
Gerhard Kenk von der Recruiting-Plattform Crosswater schrieb im crosswater-job-guide.com, LinkedIn blase plötzlich auf internationaler Ebene der Wind ins Gesicht. „Die Management-Fluktuation bei LinkedIn EMEA werfen – jenseits der ‚persönlichen Gründe‘ bei Trennungen ein besonderes Licht auf die Intensität des Wettbewerbs mit dem Deutschland-Platzhirsch Xing sowie den überfälligen Anpassungen von LinkedIn auf den deutschen und europäischen Markt. Gut unterrichtete Quellen sprechen davon, dass ähnliche Verwerfungen im Management in Holland vorgekommen seien und in Deutschland die Geschäftsziele für das 1. Quartal 2015 ‚eklatant verfehlt‘ wurden“, so Kenk. Die LinkedIn-Aktie sei „abgestraft“ worden und habe über 25 Prozent verloren, nachdem das Karrierenetzwerk die Erwartungen der Börsen-Analysten bei den Q1-2015-Ergebnissen nicht erfüllt habe. Das zeige, wie intensiv der Wettbewerb mit dem Karrierenetzwerk Xing sei, dem die Börse aktuell eine etwas bessere Entwicklung zutraue.
Weitere Informationen unter:
www.linkedin.com