Spezielle Demografie-Tarifverträge schaffen einen Rahmen für alternsgerechte Arbeit und eine demografieorientierte Personalstrategie, zum Beispiel über neue tariflich geregelte Modelle der Altersteilzeit oder der Arbeitsgestaltung. In den vergangenen zehn Jahren haben bereits zahlreiche Branchen und Unternehmen solche Tarifverträge abgeschlossen. Das zeigt der kürzlich erschienene Monitor „Tarifverträge zur Gestaltung der Qualität der Arbeit“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (Inqa).
Mehr als jeder Zweite sieht positiven Einfluss auf Personalfindung und -bindung
Neun von zehn Befragten (89 Prozent) geben an, dass Tarifverträge, die die demografische Entwicklung berücksichtigen, Branchen und Unternehmen attraktiver machen. Ein Drittel von ihnen sieht diesen Einfluss sogar als „sehr hoch“ an. 56,5 Prozent der Befragten sagen zudem, dass ein solcher Tarifvertrag eine positive Rolle bei der Personalfindung und -bindung spielt. Und 81 Prozent der befragten Tarifpartien sind mit den Resultaten nach der Einführung solcher Verträge so zufrieden, dass sie angeben, den Prozess weiterführen zu wollen. Lediglich fünf Prozent möchten das nicht tun.
Als wichtigste Inhalte der Verträge sehen die Experten Gesundheitsförderung, Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit sowie die Arbeitsbedingungen und -gestaltung.
Für die Studie wurden Tarifexperten von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sowie Personalverantwortliche und Betriebs- oder Personalratsmitglieder aus Unternehmen befragt. Dafür führte die Prospektiv Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH im Sommer 2014 insgesamt 44 fragebogengestützte qualitative Interviews. Für jeden Demografie-Tarifvertrag wurden außerdem ein bis vier Unternehmen unterschiedlicher Größe ausgewählt und je ein Interview mit einer Person aus der Geschäftsführung oder einem Mitglied der Personalleitung sowie einem Betriebs-oder Personalratsmitglied geführt.
Die Studie „Tarifverträge zur Gestaltung der Qualität der Arbeit“ steht zum Download bereit.