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„Die Kandidaten werden anspruchsvoller“

Klaus Mantel, Experteer. Bild: Experteer
Klaus Mantel, Experteer. Bild: Experteer

Personalwirtschaft: Herr Mantel, Sie zeichnen in Kürze die „Headhunter of the Year“ aus. Wie geht es der Branche?
Klaus Mantel: Den Personalberatern geht es sehr gut. Fach- und Führungskräfte sind in der Wirtschaft nach wie vor stark nachgefragt, Aufträge und Mandate brummen. Andererseits hören wir von unseren Personalberater-Partnern, dass es momentan etwas schwieriger ist, gute Kandidaten aus ihren Stellen herauszubewegen und neu zu platzieren. Die Wechselbereitschaft scheint für gewisse Positionen momentan ein Nadelöhr zu sein. Insgesamt steigt der Wettbewerbs- und Verdrängungsdruck in der Branche, deswegen versuchen sich mehr und mehr Personalberatungen durch neue zusätzliche Leistungen zu differenzieren.

Die Personalberatungen investieren auch in digitale Recruiting-Technologien. Sind diese Investitionen wettbewerbsentscheidend?
Im Recruiting kommt es im „Global War for Talents“ immer mehr auf Faktoren wie Kosten, Qualität und Geschwindigkeit an. Diese können durch Investitionen in Recruiting-Technologien maßgeblich verbessert werden. Ebenso wird sich das Arbeitsverhältnis zwischen Personalberatungen und Mandanten mit ihren Active-Sourcing-Abteilungen verändern. Da stellt sich die Frage, wo und wie man als Personalberatung investiert, um für diese künftigen Szenarien gewappnet zu sein. Die Entwicklung von neuen digitalen und komplementären Produkten sowie Services verschaffen hier sicherlich Vorteile.

Im Vorfeld der Preisverleihung bieten Sie mit der „Leaders Lounge“ wieder ein spannendes Programm. Dort präsentieren Sie unter anderem Ergebnisse einer Kandidaten-Studie. Was erwarten Kandidaten von einem guten Headhunter?
Grundlegende Dinge wie professionelle, zeitnahe Kommunikation, genaue Profilkenntnis, persönliche Ansprache, Proaktivität, Seriosität, Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Passgenauigkeit, Termintreue.

Besonders im Bereich der beratenden Services werden die Kandidaten anspruchsvoller. Dies umfasst zum Beispiel Beratung zu Vergütungsfragen, zu Entwicklungsmöglichkeiten oder auch Beratung zu der Gestaltung von Begleitphasen beim neuen Arbeitgeber.

Hier können Personalberatungen in der Disziplin der Kandidatenbindung stark punkten.

Werden die Personalberater den Erwartungen gerecht?
Das knappste Gut im Personalberatergeschäft ist Zeit und viele Kandidatenerwartungen haben mit Zeit-Investition zu tun. Demnach können Personalberater niemals allen Erwartungen gerecht werden, aber man kann hier optimieren. Noch dazu werden Kandidaten fordernder, getrieben durch die Transparenz und die kurzen Wege des Internets. Hinzu kommt die Veränderung von Werten und Einstellungen heranwachsender Manager-Generationen, vermischt mit Erwartungen an neue Work-Life-Balance-Modelle. In Zeiten dieser strukturellen und nachhaltigen Veränderungen ist es umso wichtiger, seine Spezialisierung zu finden und dort Exzellenz zu entwickeln.


Zum Award und zur Leaders Lounge:
Nähere Information zur Preisverleihung „Headhunter oft he Year“ und zum Programm der „Leaders Lounge“ (beides am 6. Juni) finden Sie unter › www.headhunter-of-the-year.com. Anmeldungen zur Leaders Lounge sind noch möglich. Die Zeitschrift Personalwirtschaft begleitet die Veranstaltung als Medienpartner.