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WP-Gesellschaften bieten inzwischen deutlich mehr Services an als Audit, Tax und Corporate Finance. Der Prüfungsanteil macht bei einigen Unternehmen nur noch weniger als ein Viertel aus. Dafür gehören mittlerweile auch Rechtsberatung, Managementberatung und Digital-Content-Services sowie die digitale Transformation zum Leistungsspektrum. Um hier Know-how aus- und aufzubauen, reagieren die Firmen mit Kooperationen und mit Neueinstellungen. Die vier größten Dienstleister haben 2400 neue Stellen geschaffen, vor allem im Back Office, während die klassische Wirtschaftsprüfung in der Personalstruktur weiter an Bedeutung abnimmt. Das geht aus der Studie „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland“ von > Lünendonk hervor. Für die Untersuchung wurden die 25 führenden sowie 52 weitere mittelgroße und kleinere WP-Gesellschaften sowie Netzwerke und Allianzen befragt.
Neue Qualifikationsanforderungen an Mitarbeiter
Der Mitarbeiteranteil in der klassischen Wirtschaftsprüfung hat von 27,4 Prozent im Jahr 2015 auf 26,5 Prozent im 2016 abgenommen. 2013 lag dieser Anteil noch bei 32,7 Prozent, 2014 bei 31,8 Prozent. Während Steuerdeklaration und Buchhaltung sowie Advisory (Corporate Finance & Business Consulting) konstant bleiben, stieg der Anteil der Mitarbeiter in der Rechtsberatung von 5,4 Prozent auf 5,8 Prozent. Erneut gewachsen – von 15,5 auf 15,9 Prozent – ist das Segment „Sonstige“, das neben Verwaltungs- und Marketing-Aktivitäten vermehrt auch Digitalisierungs-Themen umfasst. Neben den klassischen Berufsträgern sind neue Qualifikationen gefragt wie etwa Data Scientists, Programmierer und IT-Berater. Auch Ingenieure werden vermehrt eingesetzt. Außerdem ergänzen die WP-Unternehmen ihr Portfoio um Beratungshäuser und Consultingteams.
Im Zuge der zunehmenden digitalen Transformation ändert sich bei den WP-Häusern nicht nur die Personalstruktur, sondern durch die technischen Möglichkeiten werden laut Studie sowohl der Personalaufwand als auch der Reiseaufwand bei bestimmten Tätigkeiten abnehmen.