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So wichtig ist der Generation Z das Thema Diversität

Junge Beschäftigte wünschen sich auf der einen Seite einen
sicheren Job mit Weiterbildungsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite sind ihnen soziale
Themen wie Gerechtigkeit und Diversität aber auch wichtig. Eine internationale
Studie untersucht die Wertvorstellungen der Generation Z.

Die Generation Z legt großen Wert darauf, dass ein Unternehmen divers aufgestellt ist. (Foto: G.Lombardo_Adobe Stock)
Die Generation Z legt großen Wert darauf, dass ein Unternehmen divers aufgestellt ist. (Foto: G.Lombardo_Adobe Stock)

Die „Generation Z“ setzt bei der Auswahl eines Arbeitgebers
einen starken Fokus auf Unternehmenswerte. Laut den Ergebnissen der aktuellen internationalen
„Gen-Z-Studie“ der Marketingagentur Lewis ist nur eines von fünf Mitgliedern
der jüngsten auf dem Arbeitsmarkt angekommenen Generation bereit für ein
Unternehmen zu arbeiten, das die eigenen Werte nicht teilt. Zudem sei es den
Mitgliedern der Generation wichtig, dass sich ihr Arbeitgeber sozial engagiert
und Diversity-Programme durchführt.

Für die Studie wurden 2.600 Mitglieder der Generation Z,
also junger Menschen im Alter von 18 und 25 Jahren, in 13 Ländern im April 2021
zu ihren Erwartungen hinsichtlich ihres zukünftigen oder jetzigen Arbeitgebers
befragt. Demnach ist es für die Befragten vor allem wichtig, dass die
Unternehmenswerte mit den eigenen moralischen Vorstellungen übereinstimmen (39
Prozent). Hierbei beschäftigen sich die jungen Erwachsenen vor allem mit der
Gesundheitssituation, dem Klimawandel, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher
sowie politischer Sicherheit, Geschlechtergerechtigkeit, Armut und der
Gleichstellung von ethnischen Gruppen. Damit sich in den besagten Feldern etwas
zum Positiven entwickelt, sehen sie vor allem die Regierung in der Pflicht.
Doch 74 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Verantwortung für
diese Themen auch zwischen Privatpersonen, Wirtschaftsakteuren und Politikern
aufgeteilt werden sollte.

Geschlechter- und Ethniendiversität am wichtigsten

Was Diversität betrifft, so empfindet die Gen Z laut der
Studie die ethnische und geschlechterspezifische Vielfalt als wichtigsten
Diversity-Aspekt (45 Prozent). Danach messen sie der Gedankenvielfalt (39
Prozent) sowie der Inklusion (30 Prozent) und der Diversität des Glaubens (21
Prozent) einen hohen Stellenwert zu. Hierbei scheinen die jungen Erwachsenen
auch Verständnis dafür zu haben, wenn DIE-Programme (Diversity, Equity,
Inclusion) in Unternehmen noch nicht gefruchtet haben. Wichtig sei es vor
allem, dass ein solches Programm besteht und der Arbeitgeber die Absicht zeigt,
Diversität im Unternehmen zu fördern.

„Die Gen Z bleibt weiterhin sehr idealistisch“, schreiben die
Studienverfasser. „Doch viele Mitglieder der Generation sind bereit hier
Kompromisse zu machen, um dafür mehr Stabilität und Sicherheit zu erhalten.“ Denn
mit 64 Prozent möchte die Mehrheit der Befragten für ein etabliertes
Unternehmen oder im öffentlichen Dienst arbeiten. 22 Prozent können sich
vorstellen, mit der Selbstständigkeit ihr Geld zu verdienen, 15 Prozent in
einem Startup. Etwas ausschlaggebender als das Werte-Paket eines Unternehmens ist
für sie zudem, dass der Arbeitgeber in die persönliche und berufliche
Weiterentwicklung investiert. 51 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die
Möglichkeit zur Weiterentwicklung wichtiger als alles andere ist.

Innovativer Träumer als idealer CEO

Für ihre Weiterentwicklung hat die Gen Z klare Vorstellungen
an den CEO. Dabei ist für die Befragten vor allem wichtig, dass die
Unternehmensleitung innovativ ist (37 Prozent) und damit den Wandel sowohl im
Unternehmen als auch in der Gesellschaft an sich vorantreibt. 35 Prozent der
Befragten möchten zudem einen entschlossenen CEO haben, 33 Prozent einen
empathischen. „Es scheint so, als ob die Gen Z vor allem zu CEOs empor schaut,
die Kreative und Innovatoren sind – 
Träumer, die ihren Bereich ausweiten oder etwas komplett neues
erschaffen“, schließen die Studienverfasser aus den Ergebnissen. Der Manager,
der den Betrieb nur am Laufen hält, werde von ihnen weniger wertgeschätzt. „Die
Generation legt großen Wert auf ihre persönliche Weiterentwicklung und
Sicherheit, hat aber auch sehr hohe Erwartungen hinsichtlich der Diversität und
Inklusion in einem Unternehmen und eine noch stärkere Meinung zu der Art und
Weise, wie eine Führungskraft agieren sollte“, sagen die Studienverfasser.

Die Studie wurde zur Unterstützung der
globalen „HeForShe“-Bewegung der UN durchgeführt. „Diese
Studie zeigt, wie wichtig DEI-Programme und positive soziale Einflussnahme für
die kommende Generation sind“, sagte Edward Wageni, Global Head von HeForShe.
„Wenn Arbeitgeber gesellschaftliche Themen ignorieren, verpassen sie den
Anschluss an beinah eine komplette Generation.“

Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.