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In den meisten Fällen dauert ein Trainee-Programm in Deutschland zwölf Monate. 58 Prozent der Berufsstarter lernen in dieser Zeit drei Abteilungen kennen, weitere 35 Prozent vier bis sechs. Besonders oft angeboten werden Trainee-Programme in den Berufsfeldern IT, Forschung & Entwicklung sowie Vertrieb.
Die meisten Trainee-Programme führen zur Festanstellung
Acht von Trainees bekommen nach ihrer Ausbildung ein Angebot für eine Festanstellung, die wiederum drei Viertel der Trainees annehmen. Je länger ein Beschäftigungsverhältnis dauert, desto höher ist die Zahl derer, die im Unternehmen verbleiben. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Trainee-Studie, die das Karrierenetzwerk > Absolventa gemeinsam mit dem Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Trendence durchgeführt hat. Befragt wurden 150 Trainees.
Häufig internes Karrieresprungbrett
Akademische Berufseinsteiger schätzen ein Trainee-Programm auch als internes Karrieresprungbrett bei ihrem Arbeitgeber. Fast jeder zweite Trainee (48 Prozent) ist von einer solchen Schubkraft fest überzeugt und weitere 30 Prozent hoffen zumindest darauf. Zu dieser Einschätzung trägt aus Sicht der befragten Kandidaten vor allem die Möglichkeit bei, einen Einblick in verschiedene Fachbereiche eines Unternehmens zu erhalten. Dies ist für 42 Prozent auch das Hauptargument, sich auf ein Trainee-Programm zu bewerben.
Trainee-Programme sind nach Ansicht von Christoph Jost, Geschäftsführer von Absolventa, durchaus ein Erfolgsmodell für den Berufseinstieg von Akademikern. Allerdings leide dieses so anerkannte Modell unter einer bedenklichen Rechtsunsicherheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt:
Nach wie vor kann jeder Arbeitgeber sein Trainee-Programm so gestalten, wie er es für richtig hält – ein unhaltbarer Zustand, den es im Sinne der Berufseinsteiger zu ändern gilt,
so Jost. Es könne zum Beispiel nicht sein, dass Männer und Frauen unterschiedlich verdienen.
Mehr als 200 Euro Gehaltsdifferenz bei Männern und Frauen
Tatsächlichen verdienen männliche Trainees hierzulande im Durchschnitt zehn Prozent mehr als ihre weiblichen Pendants: Männliche Trainees erhalten während ihrer Ausbildung im Mittel 2169 Euro brutto im Monat, während die Frauen nur 1948 Euro bekommen.
Optimierungsbedarf gibt es laut Umfrage auch im Bereich Weiterbildung: Zwar haben 61 Prozent der Trainees das Gefühl, während ihrer Ausbildung einen echten Beruf erlernt zu haben, 43 Prozent von ihnen haben aber noch keine Weiterbildung genossen. Weitere neun Prozent konnten sich zwar weiterbilden, mussten für die entsprechende Maßnahme aber selbst zahlen.