49 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind mit den Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmen nicht zufrieden – vier Prozent mehr als im letzten Jahr. Die geringere Zufriedenheit gegenüber 2014 zeigt sich in fast allen Bewertungskriterien, von den Arbeitszeiten über Förderungsmöglichkeiten bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Zu wenig Wertschätzung?
Lediglich 44 Prozent der Mitarbeiter empfinden ihre Bezahlung als fair. Nur 43 Prozent sagen, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden. Nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent) bescheinigt seiner Firma, dass sie flexible Arbeitszeitmodelle bietet, im Vorjahr waren es noch 39 Prozent. Noch 30 Prozent der Arbeitnehmer geben an, dass die Mitarbeiter in ihrer Firma regelmäßig Weiterbildungen erhalten, das sind sieben Prozent weniger als 2014. Auch kleine Gesten der Wertschätzung, etwa kostenloses Obst oder Süßigkeiten, gab es 2014 noch in einem Viertel der Unternehmen, während es jetzt nur noch bei zwölf Prozent der Fall ist. Nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) der Berufstätigen würde seinen Arbeitgeber Freunden weiterempfehlen.
Das zeigt die repräsentative Studie „Jobzufriedenheit 2015“. Dafür hat das Marktforschungsinstitut Toluna im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im April dieses Jahres 1.011 Deutsche ab 18 Jahren online befragt. Eine andere aktuelle und ebenfalls repräsentative Umfrage, über die wir in den News berichteten, war zu dem Ergebnis gekommen, dass zwei Drittel der Deutschen zufrieden mit ihrer Arbeit sind. Ein Widerspruch? Häufig lassen sich solche Differenzen mit unterschiedlichen Befragungsschwerpunkten und den spezifischen Fragestellungen und Vorgaben erklären.
Bessere Bezahlung als Hauptgrund für eine andere Stelle
Durch die steigende Unzufriedenheit im Job wächst die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich beruflich umzuorientieren. 45 Prozent der Angestellten erwägen derzeit, ihren Job in den nächsten zwölf Monaten zu wechseln. 2014 waren es noch 42 Prozent. Rund jeder vierte Arbeitnehmer sucht eine Position, die besser bezahlt wird. Für 14 Prozent der Befragten gibt der Wunsch nach Abwechslung den Ausschlag, sich nach einer neuen Herausforderung umzusehen. 13 Prozent versprechen sich in einem anderen Unternehmen mehr Anerkennung.
Soziales Engagement der Unternehmen nimmt zu
Jeder fünfte Arbeitnehmer attestiert seinem Unternehmen inzwischen hohes Engagement für soziale Projekte oder Umweltschutz. Der Anteil der Firmen mit einem Programm für Corporate Social Responsibility (CSR) ist damit seit dem letzten Jahr um zwei Prozent gestiegen.
Weitere Informationen unter:
www.manpowergroup.de