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Für den Index wurden sieben Faktoren untersucht: Bildungsniveau, Arbeitsmarktpartizipation, Talent Mismatch (Indikator für den Fachkräftemangel), Gesamtlohndruck, Lohndruck in hochqualifizierten Industrien und Lohndruck in hochqualifizierten Berufen. Auf einer Skala von null bis zehn ergibt sich daraus für dieses Jahr ein globaler Gesamtwert von 5,4, ebenso wie im vergangenen Jahr. Eine Gesamtbewertung von über fünf bedeutet, dass der Arbeitsmarkt unter Druck steht.
Deutscher Arbeitsmarkt stärker unter Spannung
Für Deutschland wurde ein Index von 6,5 ermittel, 0,2 Prozent mehr als 2018. Im Vergleich zu anderen Ländern steht der deutsche Arbeitsmarkt danach stärker unter Spannung, so Hays. Verantwortlich dafür seien vor allem der hohe Lohndruck bei Branchen und Berufen mit hohen Qualifikationsniveaus sowie der unflexible Arbeitsmarkt.
Talent Mismatch hierzulande weniger ausgeprägt als weltweit
Die Zahl der Arbeitslosen ist weltweit zurückgegangen. Der Talent Mismatch Indicator stieg gegenüber 2018 geringfügig von 6,6 auf 6,7, der höchste Stand seit seiner ersten Berechnung im Jahr 2012. Als einen Hauptfaktor für die Verschärfung des Fachkräftemangels identifiziert der Index die zunehmende technologische Entwicklung, die es Arbeitgebern erschwere, freie Stellen mit geeigneten Mitarbeitern zu besetzen. Deutschland steht in Sachen Talent Mismatch im weltweiten Vergleich allerdings besser da: Hierzulande liegt der Wert nur bei 4,2.
Wachsende Lohnungleichheit zwischen Hoch- und Geringqualifizierten
Der globale Rückgang der Arbeitslosenzahlen hat auf die Gehälter laut Studie keinen Einfluss; die Löhne stagnieren weltweit. Der Fachkräftemangel sorge eher für eine wachsende Lohnungleichheit zwischen hoch- und geringqualifizierten Arbeitskräften, insbesondere in der Region Asien/Pazifik.
Mehr Informationen über die Untersuchung gibt es > hier.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.