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In Pflegeberufen droht eine große Personallücke

, um diese Lücke zu schließen.

Die zusätzlichen 350.000 Mitarbeiter werden in den verschiedenen Wohn- und Versorgungsformen für pflegebedürftige Menschen benötigt – von der vollstationären Pflege über Tagespflege, ambulante Pflege, bis hin zu Pflege-Wohngemeinschaften und der Hospizarbeit, darunter sind rund 130.000 Pflegefachkräfte. Umgerechnet entsprechen diese Zahlen jeweils rund 250.000 und 100.000 Vollzeitstellen. Am Arbeitsmarkt stehen aber bereits heute kaum noch Fachkräfte des „Kernberufs“ Pflege zur Verfügung. Das geht aus Untersuchungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT / Westfälische Hochschule) hervor, die im Pflege-Report 2015 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) veröffentlicht wurden.

Berufliche Qualifizierung muss forciert werden

Einen wesentlichen Ansatzpunkt, den Mangel an Pflegefachkräften zu beheben, sehen die IAT-Forscher in der beruflichen Qualifizierung. In den Pflegefachberufen schließen jährlich rund 30.000 Absolventen erfolgreich ihre Ausbildung ab. Diese Zahlen sind kaum noch ausreichend, um die Zahl der Beschäftigten auch nur stabil zu halten. Mit den ab 1995 besonders geburtenschwachen Jahrgängen könnten die Ausbildungszahlen kräftig sinken. Zudem werden in den nächsten Jahren altersbedingt immer mehr Pflegefachkräfte ausscheiden. Schon diese Ausfälle zu kompensieren würde also eine deutliche Ausweitung der Ausbildungskapazitäten erfordern. Auch die Ausweitung des Beschäftigungsumfangs, der Erwerbsbeteiligung und der Berufsverweilzeit müssen laut IAT angegangen werden.

Aufwertung der Pflege und Akademisierung notwendig

Das Berufsfeld konkurriert zunehmend um Nachwuchs mit anderen Branchen, denen ein besserer Ruf anhaftet. Eine deutliche Attraktivitätssteigerung des Berufs wird durch Imagekampagnen allein nicht zu erreichen sein. Deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der Fachkräftevergütung sowie eine Aufwertung der Pflege durch Akademisierung könnten nach Ansicht der Wissenschaftler dazu beitragen, neue Zielgruppen für eine berufliche Laufbahn in der Pflege zu gewinnen.

Weitere Informationen zum Pflegereport gibt es › hier.