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Industrie spürt Fachkräftemangel besonders deutlich

Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Industrieunternehmen in Deutschland können freie Stellen im gewerblichen/handwerklichen Bereich derzeit nicht bedarfsgerecht besetzen. Bei Positionen im IT-Bereich sind 48 Prozent der Betriebe betroffen. 48 Prozent der Industriebetriebe geben an, einen Mangel an Fachkräften mit einer abgeschlossenen Ausbildung in gewerblichen/handwerklichen Berufen zu verspüren. 38 Prozent fehlen Beschäftigte mit einem abgeschlossenen technischen Ingenieurstudium und 37 Prozent sehen einen Mangel an Mitarbeitern mit einer abgeschlossenen Ausbildung in IT-Berufen.

Besonders schwer fällt es den Unternehmen, Mitarbeiter in noch jungen Berufen, etwa Mechatroniker oder Kommunikationselektroniker, zu finden. Insgesamt sind mittelständische Betriebe stärker betroffen als große bekannte Unternehmen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des DIS AG Fachkräftekompass. Für die repräsentative Untersuchung, die der Personaldienstleiser seit 2012 gemeinsam mit TNS Infratest regelmäßig durchführt, wurden diesmal 251 Entscheider und Personalverantwortliche aus verschiedenen Branchen befragt.

Interne Qualifizierungen als erste Maßnahme

Die Unternehmen wurden auch dazu befragt, mit welchen Maßnahmen sie auf den Fachkräftemangel reagieren. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Industrieunternehmen setzt vor allem auf interne Qualifizierungen. 36 Prozent erhöhen die Arbeitszeit und 33 Prozent führen externe Qualifizierungen durch. 29 Prozent der Befragten aus dem Industriebereich gaben an, Zeitarbeitnehmer einzustellen, wenn es ihnen selbst nicht gelingt, die geeigneten Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren. Damit ist das Instrument in dieser Branche derzeit beliebter als in den Bereichen Handel (23 Prozent) und Dienstleistung (18 Prozent). Die Beschäftigung von Mitarbeitern auf Zeit gewinnt laut der Studie speziell im Bereich der Fach- und Führungskräfte an Bedeutung und wird zunehmend auch für kleine Unternehmen interessanter.

Deutlicher Qualifizierungsbedarf bei Soft Skills

Die Befragung zeigt, dass Einstellungen weniger an fehlenden fachlichen Qualifikationen scheitern, sondern vielmehr an Nachholbedarf bei den sogenannten Soft Skills. 47 Prozent der Betriebe im Industriesektor machen im Bereich Führung/Mitarbeiterführung den größten Qualifizierungsbedarf aus, 41 Prozent bei der sozialen Kompetenz.

Die detaillierten Ergebnisse des DIS AG Fachkräftekompass stehen hier zum Download zur Verfügung.