Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

Lieber Fachexperte als Führungskraft

Junge IT-Experten haben beim Jobeinstieg nicht den Plan, möglichst schnell Karriere zu machen. Stattdessen sind für fast zwei Drittel (63 Prozent) fachliche Entwicklungsmöglichkeiten das entscheidende Entscheidungskriterium bei der Jobsuche und erster Beleg für die Attraktivität eines Arbeitgebers. Mit großem Abstand folgen Faktoren wie etwa eine internationale Ausrichtung des Arbeitgebers (17 Prozent) oder flache Hierarchien (12 Prozent). Das zeigt die Studie „get started 2015“ des Karriereportals > get in IT und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK).

Spezialisierung im Fachgebiet steht für sie deutlich vor einer hierarchisch herausgehobenen Führungsposition oder einer besonders guten Arbeitsatmosphäre. Das ist in dieser starken Ausprägung durchaus ein Alleinstellungsmerkmal von IT-Absolventen,

sagt Peter M. Wald, Professor für Personalmanagement an der HTWK Leipzig.

Weiterbildung wichtiger als Führungskräfteprogramme

Auch wenn es um attraktive Zusatzleistungen für IT-Absolventen geht, steht die fachliche Ausbildung weit vorn: Zwar steht für 29 Prozent ein unbefristeter Arbeitsvertrag mit angemessenen Sozialleistungen im Fokus, aber mit 28 Prozent legen fast ebenso viele IT-Kandidaten den größten Wert auf fachliche und individuell auf sie zugeschnittene Weiterbildungen. Führungskräfteprogramme dagegen sind weit abgeschlagen und nur für neun Prozent interessant. Lediglich 16 Prozent der Teilnehmer gaben als primäres Karriereziel an, einmal eine Führungslaufbahn einschlagen zu wollen. Dagegen ist es 30 Prozent der IT-Experten im Berufsleben am wichtigsten, innovativ etwas zu bewegen. 24 Prozent möchten in erster Linie ein Experte auf ihrem Gebiet werden.

Gründliche Einarbeitung erwünscht

Die Studie fragte auch danach, wie sich IT-Absolventen einen gelungenen Berufseinstieg vorstellen. Am häufigsten nannten sie eine gründliche und gezielte Einarbeitung in die neuen Aufgabenbereiche; 39 Prozent gaben dies an. Weitere 22 Prozent wünschen sich einen erfahrenen Mentor oder Job-Paten an ihrer Seite, der ihnen die fachlichen Inhalte während des Berufseinstiegs näher bringt. Für 14 Prozent der jungen ITler ist es am attraktivsten, wenn sie von Beginn an eigenverantwortlich und ohne fachliche Anleitung Projekte managen können.

IT-Absolventen wissen, wie gefragt sie sind

Aus der Befragung ging auch hervor, dass sich IT-Absolventen ihres Marktwertes in Zeiten des Fachkräftemangels durchaus bewusst sind. So gehen fast alle (97 Prozent) der noch in der Ausbildung befindlichen ITler davon aus, dass sie gute oder sehr gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben.

Für die Studie wurden 1.304 Teilnehmer befragt. 54 Prozent von ihnen
waren zum Zeitpunkt der Befragung Studierende im Bereich IT, 46 Prozent
waren IT-Berufsstarter mit erster Berufserfahrung. Die komplette Studie kann > hier zum Download angefordert werden.