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Arbeitgeber-Ranking: Das sind die beliebtesten Start-ups 2021

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Die Startup-Szene ändert sich derzeit ständig. Ein Ranking zeigt die beliebtesten Neugründungen. Foto: © oneinchpunch-stock.adobe.com

Die aktuelle Liste der zehn besten Start-ups hierzulande spiegelt die durch die Corona-Krise beförderten Trends zur Digitalisierung und zu Bringdiensten wider. Derzeit besonders beliebt sind unter anderem Fintechs, Mobilitätsanbieter und Start-ups, die mit Nachhaltigkeit für sich werben.

Für die aktuelle Bestenliste der Start-ups, die auch einige Scale-ups, also schon etwas etabliertere Unternehmen enthält, hat Linkedin die Interaktionen der Mitglieder des Netzwerks ausgewertet. In die Analyse flossen vier Kriterien ein: Das Wachstum der Mitarbeiterzahl; Interaktionen auf der Linkedin-Unternehmensseite des Startups und den Profilen seiner Mitarbeiter, das Interesse an Jobangeboten des Start-ups sowie deren Attraktivität für Top-Kandidaten. Berücksichtigt wurden privatwirtschaftliche Unternehmen, die maximal sieben Jahre alt sind und mindestens 50 Mitarbeiter beschäftigen.

Lieferdienst Gorillas erreicht auf Anhieb den Spitzenplatz

Auf Platz eins der Bestenliste schaffte es Gorillas. Der Lieferdienst für Lebensmittel und andere Supermarktwaren mit Sitz in Berlin wurde erst vergangenes Jahr gegründet, doch seit Corona boomt die Branche und Gorillas hat nach eigenen Angaben schon rund 10.000 Mitarbeitende, vor allem Fahrerinnen und Fahrer. Das könnte ein Grund sein, weshalb die Streiks der Kuriere und die Schlagzeilen über mögliche Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz offenbar wenig Effekte auf die Plazierung des Unternehmens hatten. Schließlich geht in die Bewertung lediglich die Attraktivität für Top-Kandidaten direkt ein, nicht aber die für andere potenzielle Mitarbeiter. (Freuen dürfte sich jedenfalls die neue CPO von Gorillas, Deena Fox.)

Flugtaxi- und HR-Software-Anbieter auf Platz zwei und drei

Auf den zweiten Platz kam Lilium, ein Anbieter von Flugtaxis, dessen kommerzieller Betrieb erst 2024 aufgenommen werden soll. Das 2005 gegründete Startup mit Sitz im bayrischen Wessling musste gegenüber dem Vorjahr einen Platz abgeben. Der HR-Software-Anbieter Personio erreichte Rang drei. Das Münchner Unternehmen besteht seit 2015 und bietet HR-Software für kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeiter an.

Von Fintechs bis zu Verleihern von E-Scootern

Auf den Plätzen vier und fünf befinden sich gleich zwei Startups aus der Finanzbranche: die 2017 gegründete digitale Bank Tomorrow aus Hamburg, die Kunden ein mobiles und nachhaltiges Girokonto bietet, und das Berliner Unternehmen Moss, das seit 2019 Firmenkreditkarten, digitale Rechnungsverwaltung und automatisierte Buchhaltung anbietet. Beide Fintechs sind neu auf der Bestenliste.

Das Berliner Startup Forto, das datengetriebene Lösungen für die Logistik entwickelt und seit fünf Jahren besteht, sicherte sich Rang sechs auf der Bestenliste. Es folgt das 2019 gegründete Unternehmen Finn, ein Anbieter von ein- bis zwölfmonatigen Abonnements für Autos mit Sitz in München. Auch dieses Startup befindet sich erstmals im Ranking. Auf Platz acht und damit zurück in die Top Ten schaffte es Tier Mobility, ein Verleiher von E-Scootern, der seit 2018 existiert, seinen Sitz in Berlin hat und in mehr als 50 deutschen Städten präsent ist. Auf der Rangskala folgt das Startup Recup aus München. Das Jungunternehmen bietet der Gastronomie seit 2016 ein Pfandsystems für wiederverwendbare Becher und Bowls an. Platz zehn auf der Bestenliste nimmt ein weiteres neu hinzugekommenes Fintech ein: Scalable Capital, ein 2014 in München gegründeter digitale Vermögensverwalter und Broker für Aktien, ETFs, Krypto, Fonds und Derivate.

Die Lieferung von Lebensmitteln, sowie die Themen Finanzen, Mobilität und Nachhaltigkeit sind während der Krise für viele Menschen wichtiger geworden,

kommentiert Jakob Schulz, Redaktionsleiter News DACH & Benelux bei LinkedIn, das Ranking. Außerdem zeige der Vergleich mit der Vorjahres-Bestenliste, dass die Startup-Szene in Deutschland ständig in Bewegung sei. Auffällig ist, dass die beliebtesten Startups alle ihren Sitz in Berlin und München/Bayern haben, wobei Bayern gegenüber 2020 einen Platz hinzugewonnen hat und somit nun mit der Hälfte der Top-Ten-Startups auf der Liste vertreten ist.

Mehr Informationen über die Top-Ten-Startups gibt es > hier.

In Österreich schaffte es wiederum das Scale-up Refurbed in die Top 10. Für unsere aktuelle Titelgeschichte stand uns Aurélie Mädje, Head of People Operations bei dem Wiener Unternehmen, Rede und Antwort. Die ganze Ausgabe gibt es auch als E-Paper.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.

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