Zwischen Dezember 2013 und November 2014 waren in der Finanzbranche noch 88.170 offene Positionen zu besetzen, während es in den darauf folgenden zwölf Monaten knapp 8.000 Stellen weniger waren. Die Zahl der nach Mitarbeitern suchenden Unternehmen lag bei 4.360 Firmen und war mit einem Minus von drei Prozent ebenfalls rückläufig. Das zeigen aktuelle Analysen des > Adecco Stellenindex, der monatlich die Stellenangebote aus 155 Printmedien und 29 Online-Jobbörsen in Deutschland auswertet.
Nur leichte Erholung der Branche seit 2014
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern hat sich 2015 somit ganz anders entwickelt als im Jahr davor. Anfang 2014 erholte sich die Branche zunächst und die Jobangebote nahmen bis September deutlich zu, bevor die Nachfrage wieder sank und im Dezember das Rekordtief der letzten zwei Jahre erreichte. Seitdem hat sich die Lage der Stellenangebote in der Finanzbranche nur leicht erholt, erreichte aber nicht mehr das Niveau von 2014.
Banken schrieben 14 Prozent weniger Stellen aus
Fast die Hälfte aller Stellenanzeigen der Finanzbranche im vergangenen Jahr wurde von Banken und anderen Finanzinstituten ausgeschrieben, allerdings nahm die Zahl der Jobangebote gegenüber 2014 um 14 Prozent ab. Versicherungsunternehmen schrieben knapp ein Viertel (24 Prozent) der Stellen aus. Dort lag die Personalnachfrage jedoch um drei Prozent höher als im Vorjahr. Firmen, die mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten ausüben, boten etwa 28 Prozent der Jobs an, verzeichneten mit einem Minus von 28 Prozent jedoch den größten Rückgang.
Beratungs- und Verkaufsprofis am meisten gefragt
Am häufigsten suchte die Finanzbranche im letzten Jahr neue Mitarbeiter für Beratertätigkeiten und die Kundenbetreuung: Rund 16.000 Stellen wurden für Firmen- oder Privatkundenbetreuer, Finanzierungsberater und andere ähnliche Positionen ausgeschrieben. Mehr als 10.800 Stelleninserate richteten sich an Vertriebsmitarbeiter. Für die Sachbearbeitung und Verwaltung veröffentlichten die Unternehmen fast 6.200 Jobangebote. 2.500 Positionen waren für Business- und Financial-Analysten ausgeschrieben, ähnlich viele für Risikomanagement-Spezialisten. Gering war das Angebot für Buchhalter (1.300 Stellenausschreibungen), Juristen (1.100) und Investmentmanager (1.100). An Quereinsteiger wandten sich circa 520 Inserate.
München ist der Finanzmetropole Frankfurt auf den Fersen
Die Aufteilung der Stellenangebote nach Städten zeigt, dass die Finanzmetropole Frankfurt am Main mit 13 Prozent aller offenen Stellen der Branche vorn rangierte. München lag mit zwölf Prozent nur knapp dahinter und gewinnt zunehmend an Bedeutung als deutscher Finanzstandort. Berlin gelangte mit sechs Prozent auf Rang drei, Düsseldorf und Hamburg teilten sich mit jeweils fünf Prozent den vierten Platz. Auf Bundesländerebene stand Bayern mit 17.300 offenen Stellen an der Spitze, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 15.700 und Hessen mit 15.100 Ausschreibungen.