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Karriere-Websites mit mobiloptimierten Stellenanzeigen gibt es häufiger. Mobil bewerben kann man sch aber nur bei 17 Prozent.
Foto: © Antonioguillem/Fotolia.de
Karriere-Websites mit mobiloptimierten Stellenanzeigen gibt es häufiger. Mobil bewerben kann man sch aber nur bei 17 Prozent.
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Die Studie „Human Resources im Internet“ des Studiengangs Media Management der > Hochschule RheinMain hat die Karriere-Websites von 180 der größten und beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland unter die Lupe genommen und anhand einer Vielzahl von Kriterien untersucht. Dazu gehören Umfang und Qualität der Zugangsmöglichkeiten zu den Karriere-Websites, das Informationsangebot, Design, Navigation und Usability sowie interaktive und funktionale Angebote der Unternehmen.

40 Prozent haben Optimierungsbedarf

Laut Untersuchung lassen sich die Karriere-Websites deutscher Unternehmen in eine „Drei-Klassen-Gesellschaft“ unterteilen: Rund fünf Prozent weisen sehr gute Ergebnisse über alle Untersuchungsfelder hinweg aus, glänzen mit den Best Practice-Umsetzungen und erfüllen mehr als 75 Prozent der überprüften Kriterien. Etwas mehr als die Hälfte der Karriere-Websites repräsentiert das gute bis durchschnittliche Mittelfeld und erfüllt 50 bis 75 Prozent der untersuchten Kriterien. Bei den restlichen 40 Prozent gibt es deutlichen Optimierungsbedarf.

Ein wichtiger Fokus der aktuellen Studie liegt auf dem Thema Mobile Recruiting. Der aktuelle Stand zeigt, dass es gegenüber der Vorstudie zwar Verbesserungen gibt, sich eine durchgängige „Mobile Candidate Experience“ aber jetzt noch nicht etabliert hat.

Bewerber landen in mobilen Sackgassen

Derzeit bieten 60
Prozent der Unternehmen eine mobile Karriere-Website an, das entspricht
immerhin einem Zuwachs von 44 Prozent. Allerdings hapert es oft noch an
einer umfassenden durchgehenden Strategie im Mobile Recruiting-Prozess.
Bei 44 Prozent der Unternehmen finden sich heute mobile Stellenmärkte,
das sind 31 Prozent mehr als in der Vorstudie. 41 Prozent der Firmen
haben mobiloptimierte Stellenanzeigen, das entspricht einem Plus von 27
Prozent. Jedoch bieten nur rund 17 Prozent der Arbeitgeber (in der
Vorstudie waren es sogar nur acht Prozent) auch mobile
Bewerbungsmöglichkeiten an. Das heißt, Bewerber werden immer wieder in
„mobile Sackgassen“ geleitet, so die Studie. Die Ergebnisse zeigen, dass
die mobile Fitness noch immer das deutlichste Unterscheidungskriterium
der Unternehmen ist.

Unternehmen stehen durch das veränderte Mediennutzungsverhalten ihrer Zielgruppen mehr denn je vor der Herausforderung, ihre Recruiting-Prozesse für den Zugriff über mobile Endgeräte anzupassen,

sagt Prof. Dr. Wolfgang Jäger von der Hochschule RheinMain, Mitherausgeber der Studie. Letztlich werde eine konsequente technische, gestalterische und inhaltliche Mobiloptimierung zentraler Prozessschritte im Recruiting notwendig.

Potenzial des Videoeinsatzes noch nicht ausgeschöpft

Erstmals hat die Studie auch karriererelevante Videos in die Untersuchung einbezogen. Fast 90 Prozent der Unternehmen verfügen über einen eigenen YouTube-Channel, drei von vier Firmen verknüpfen ihre Karriere-Website mit sozialen (Business-)Netzwerken und mehr als jedes zweite Unternehmen hat karrierespezifische Accounts bei Facebook, Xing oder LinkedIn. Fast 90 Prozent der Unternehmen setzen Image- und Employer Branding-Videos als zusätzliches Kommunikationsmittel auf ihren Karriere-Websites ein, dagegen steht der Einsatz von spezifischen Recruiting-Videos noch am Anfang. So bieten lediglich 15 Prozent der Arbeitgeber stationäre, stellenbezogene Videos an und nur jedes zehnte Unternehmen verfügt über mobile Videostellenanzeigen.

Die Studie wird bereits seit dem Jahr 2000 durchgeführt und ist jetzt in der neunten Auflage erschienen. Der Erhebungszeitraum mit angeschlossener Qualitätssicherung erstreckte sich von Dezember 2014 bis einschließlich Juli 2015.

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie werden in Heft 2 der „Personalwirtschaft“ veröffentlicht.