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Noch Potenzial bei Zuwanderung

Vor drei Jahren gehörte die Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland erst für zwölf Prozent der Unternehmen zum Maßnahmenpaket gegen den Fachkräftemangel; mittlerweile gilt das bereits für 21 Prozent. Angesichts der demografischen Entwicklung braucht Deutschland die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte dringend, mahnt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks, der am Donnerstag das Papier „Zuwanderung weiter erleichtern, Integration im Interesse der Wirtschaft stärken“ vorgestellt hat. Es sei besonders wichtig, dass Deutschland sich als attraktiver und weltoffener Standort positioniere. Zuwanderer müssten hier möglichst rasch und einfach Fuß fassen können, und deutschen Betrieben müsse es leicht gemacht werden, Kandidaten aus dem Ausland einzustellen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Integration verbesserungswürdig

Zwar sei das deutsche Einwanderungsrecht bereits einladender, als es Gesetzesüberschriften vermuten ließen, sagt Dercks und fügt zugleich hinzu: „Wir brauchen aber weitere Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen an einigen Stellen – bei Azubis, beruflich Qualifizierten und Hochqualifizierten.“

So gelte es etwa, die für die Erteilung einer „Blue Card“ definierten Gehaltsgrenze abzusenken, ausländischen Absolventen deutscher Hochschulen bei guten deutschen Sprachkenntnisse eine dauerhafte Niederlassungserlaubnis zu erteilen, die Positivliste für Zuwanderung beruflich Qualifizierter um weitere Berufsgruppen zu erweitern oder eine frühe Qualifikationsfeststellung bei Asylbewerbern vorzunehmen. Das gesamte Zuwanderungsverfahren von der Visabeantragung bis zur Arbeitsaufnahme müsse verkürzt und transparenter gestaltet werden, forderte Dercks. Zudem sei es wichtig, im Ausland mehr für Deutschland zu werben und hierzulande eine „Bleibekultur“ aufzubauen.

Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer regte ein Drei-Punkte-Sofortprogramm „Migration und Berufliche Bildung“ an, das die Erstellung einer Engpassliste für Azubis, die Verbesserung der Möglichkeiten für ausländische Studienabbrecher sowie die Einführung einer „3+2-Regelung“ für junge geduldete Ausländer umfasst.

Weitere Informationen unter:
www.dihk.de