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Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen hierzulande mit Hilfe von Personalberatungen rund 62 500 Führungs- und Expertenpositionen neu besetzt. 2015 lag die Zahl der auf diese Weise rekrutierten Mitarbeiter noch bei 57 400. Der Umsatz der Personalberatungsbranche stieg gegenüber 2015 auf 1,99 Milliarden Euro; das entspricht einem Zuwachs von 9,3 Prozent.
Die meisten Auftraggeber kommen aus dem Verarbeitenden Gewerbe
Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am Gesamtumsatz der Recruiting-Spezialisten ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und lag 2016 bei 46,2 Prozent. Mehr Umsatz als im Jahr 2015 erzielten die Personalberatungen auch im Bereich Professional Services (Consulting, Wirtschaftsprüfung etc.) mit einem Plus von 11,7 Prozent, in der Konsumgüterindustrie mit einem Anstieg von 11,6 Prozent sowie im Fahrzeug- und Maschinenbau mit Zuwächsen von jeweils 10,7 Prozent. Dies sind Ergebnisse der Marktstudie „Personalberatung in Deutschland 2016/2017“ des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (> BDU). Für die Studie wurden im Februar und März rund 250 Personalberatungen befragt.
Besonders gesucht: Führungskräfte und Digital-Experten
Führungskräfte und Experten mit digitalem Know-how stehen auf der Wunschliste der Auftraggeber ganz oben. Das durchschnittliche Kandidateneinkommen aller Positionen, die durch Beauftragung von Personalberatern besetzt wurden, lag 2016 bei 150 000 Euro. Bei rund der Hälfte der Such- und Auswahlprojekte standen Kandidaten mit einem Zieleinkommen zwischen 100 000 und 250 000 Euro im Fokus. Der Anteil von weiblichen Kandidaten, die die Dienstleister für Führungspositionen gewonnen haben, ist seit 2014 von 21 Prozent auf 25 Prozent gestiegen. Bis zum Abschluss eines Projektes dauerte die Personalsuche durchschnittlich zwölf Wochen. Bei 59 Prozent der Personalberatungen orientierten sich die Honorare am Zieleinkommen der Kandidaten. Die durchschnittliche Honorarhöhe lag bei 25,6 Prozent des Zieleinkommens.
Personalberatungen rechnen 2017 mit einem Allzeithoch
Aufgrund der aktuellen Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten ist die Personalberaterbranche auch für 2017 zuversichtlich. 52 Prozent der Befragten gaben eine positive Umsatzprognose an, lediglich acht Prozent sind skeptisch. Die durchschnittliche Umsatzprognose liegt bei acht Prozent; mit einem Umsatz von 2,15 Milliarden Euro würde die Branche ein neues Allzeithoch erzielen. Neben einer weiterhin hohen Nachfrage aus der Branche des Verarbeitenden Gewerbes erwarten die Personalberater dieses Jahr vermehrt Aufträge von Unternehmen aus der Healthcare-Branche (prognostiziertes Umsatzplus von 9,5 Prozent) und der Versicherungsbranche (plus 9,4 Prozent).
Einstellung zusätzlicher Berater geplant
Ähnlich wie im Vorjahr sollen 2017 wieder zusätzliche Jobs in der Personalberatungsbranche geschaffen werden. 75 Prozent der großen Personalberatungen planen die Einstellung von zusätzlichen Beratern, 50 Prozent beabsichtigen, ihre Researcher-Teams aufzustocken. Die mittelgroßen Personalberatungen wollen besonders die Zahl der Researcher erhöhen. Darüber hinaus ergab die Befragung, dass die Digitalisierung die Geschäftsmodelle der Personalberatungen verändert und die digitale Vernetzung zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor der Tätigkeit wird.