Die größte Recruiting-Herausforderung für 2016 ist die rechtzeitige Besetzung aller Vakanzen, sagt fast jeder zweite (48 Prozent) der Recruiting-Verantwortlichen in Deutschland. Doch auch die Prozessoptimierung ist immerhin noch für 22 Prozent der Recruiter der Bereich, der ihre größte Aufmerksamkeit benötigt. Für knapp jeden Fünften (19 Prozent) ist die Erhöhung der Mitarbeiterbindung die Kernaufgabe des Jahres. Einsparungen stehen lediglich bei sieben Prozent der Unternehmen im Fokus und budgetäre Anpassungen sind nur in Ausnahmefällen ein Thema. Das zeigt eine Befragung unter hundert Recruiting-Verantwortlichen, die > Talents Connect von Mitte Dezember 2015 bis Mitte Januar 2016 durchgeführt hat.
Bewerbervorauswahl kostet am meisten Zeit
Der größte Zeitfresser im vergangenen Jahr war für fast die Hälfte der Befragen (49 Prozent) die Sichtung und Vorauswahl der eingegangenen Bewerbungen. 29 Prozent der Recruiter verwendeten für Bewerbungsgespräche und das Auswahlverfahren die meiste Zeit. Das Erstellen und Schalten von Stellenangeboten war nur für 14 Prozent die zeitaufwendigste Aufgabe.
Job-Matching reduziert den Zeitaufwand
Neue Technologien wie das Job-Matching können dabei helfen, Ressourcen bei der Vorauswahl der Bewerber einzusparen. Für 47 Prozent der Befragten ist Job-Matching vor allem dafür geeignet, den Zeitaufwand pro Einstellung zu minimieren. 54 Prozent sehen den Nutzen des Algorithmus-Einsatzes darin, nur wirklich passende Interessenten zu Bewerbern zu machen. 41 Prozent halten den Einsatz für besonders geeignet, um Kosten pro Einstellung zu sparen oder die Kosten pro eingegangener Bewerbung zu reduzieren.
Soft Skills werden wichtiger
Außerdem ist es möglich, mit Job-Matching die Persönlichkeit und die Soft Skills der Bewerber zu berücksichtigen. Jeweils 44 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass Persönlichkeitsmerkmale künftig genauso entscheidend sein werden wie fachliche Qualifikationen oder dass sich deren Bedeutung im Recruiting sogar noch weiter steigern wird. Lediglich bei zwölf Prozent werden allein fachliche Qualifikationen das primäre Entscheidungskriterium sein.
Berufseinsteiger und -erfahrene gleichermaßen gesucht
Die Personaler wurden auch danach befragt, was für ein Einstiegsniveau sie bei neuen Mitarbeitern bevorzugen. Danach ist das Verhältnis zwischen Berufserfahrenen und Berufseinsteigern relativ ausgeglichen. 63 Prozent der Unternehmen fragen Kandidaten nach, die 2016 erstmals einen Beruf beginnen, sei es in Form eines Dualen Studiums (acht Prozent), eines Praktikums (neun Prozent), einer Ausbildung (17 Prozent) oder über den direkten Berufseinstieg (29 Prozent). Rund drei Viertel (74 Prozent) der Firmen suchen aber auch Kandidaten mit größerer Berufserfahrung und 37 Prozent halten nach Young Professionals Ausschau, die erste Berufserfahrungen gesammelt haben. Nur zwei Prozent der befragten HR-Verantwortlichen gaben an, 2016 überhaupt keine neuen Mitarbeiter zu suchen.