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Status quo und Trends im Recruiting

One-Click-Bewerbungsmöglichkeiten zum Trotz hat die klassische Bewerbungsmappe nicht ausgedient.
Foto: © contrastwerkstatt/Fotolia.de
One-Click-Bewerbungsmöglichkeiten zum Trotz hat die klassische Bewerbungsmappe nicht ausgedient.
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Mehr als jedes zweite Unternehmen hierzulande spürt den Fachkräftemangel stark oder sehr stark. 59 Prozent gehen sogar davon aus, dass sich die Situation noch verschärfen wird. Entsprechend sehen es Personaler in diesem Jahr als wichtigste Aufgabe an, Mitarbeiter zugewinnen und dauerhaft zu binden. Die Möglichkeit, auch gezielt qualifizierte Flüchtlinge zu rekrutieren, nutzt aber ein Prozent der Arbeitgeber. Jedes vierte Unternehmen würde dies jedoch gerne tun, wenn die bürokratischen Rahmenbedingungen besser wären. Das sind Ergebnisse der Studie „RecruitingTrends 2017“ von Kienbaum Communications und dem Staufenbiel Institut. Für die Untersuchung wurden im Herbst vergangenen Jahres 297 Unternehmen online befragt. Die teilnehmenden Firmen haben in den vergangenen zwölf Monaten rund 736 500 Bewerbungen erhalten und mehr als 177 000 Vorstellungsgespräche geführt.

Employer Branding via Social Media: Xing vorn, WhatsApp abgeschlagen

Um potenzielle neue Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen, setzen die meisten Arbeitgeber beim Employer Branding eher auf die klassischen Social-Media-Kanäle. An der Spitze im Ranking der beliebtesten sozialen Netzwerke und Apps für Employer Branding steht Xing: 88 Prozent der deutschen Unternehmen präsentieren sich dort. Nicht sehr weit dahinter liegt Facebook mit 72 Prozent, gefolgt von Kununu mit 69 und LinkedIn mit 60 Prozent. Immerhin die Hälfte der befragten Firmen nutzt YouTube für ihr Employer Branding; im Vorjahr waren es noch 44 Prozent. Bei der Nutzung neuerer Apps sind die Arbeitgeber aber noch zurückhaltend. So verwenden lediglich 17 Prozent Instagram, noch weniger geläufig sind die Job-App Truffls mit sechs Prozent und WhatsApp mit sogar nur fünf Prozent.

Persönliche Kommunikation bleibt trotz digitaler Bewerbungskanäle wichtig

Auf Platz eins der erfolgreichsten Recruiting-Kanäle stehen Online-Anzeigen mit 89 Prozent, gefolgt von der eigenen Karrierewebsite mit 72 Prozent. Die eigene aktiven Personalsuche und -ansprache liegt mit 71 Prozent jedoch direkt dahinter. Auch wenn digitale Bewerbungskanäle im Trend liegen, bleibt der persönliche Kontakt nach wie vor sehr wichtig. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten geben an, mit Karriere-Events und -Messen große Recruiting-Erfolge zu erzielen. Für zwei von drei Unternehmen ist auch der eigene Talentpool eine bewährte Ressource, um freie Positionen zu besetzen. Auf Mitarbeiterempfehlungen greifen 60 Prozent der Arbeitgeber zu, allerdings landet diese Methode im Ranking der erfolgreichsten Rekrutierungskanäle nur im unteren Mittelfeld.

Gut jede zweite Bewerbung kommt noch per Post

Geht es um die Bewerbungen selbst, so gab die Mehrheit der Unternehmen an, Bewerbungen über Online-Formulare oder die eigene Karrierewebsite zu bevorzugen. Außerdem kommen Arbeitgeber damit auch am besten zum Ziel. Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber nimmt allerdings weiterhin die klassische Bewerbungsmappe per Post an, trotz des höheren administrativen Aufwands. Viel weniger angeboten werden One-Click-Bewerbungen: Lediglich 22 Prozent der Firmen erlauben es Kandidaten, ihre Bewerbung mit einem Fingertipp per Smartphone einzureichen, zum Beispiel über ein Xing-Profil. Instagram nutzen nur 17 Prozent der Unternehmen.

Bewerberauswahl: Ohne Vorstellungsgespräch geht es nicht

Bei der Bewerberauswahl bleibt der persönliche Kontakt unverzichtbar: 98 Prozent der befragten Unternehmen führen klassische Vorstellungsgespräche durch. 87 Prozent greifen für Bewerbungsgespräche auf Telefoninterviews zurück. Rund die Hälfte der Arbeitgeber (53 Prozent) führt Assessment Center durch. Auswahlverfahren über einen Online-Test oder per Video-Interview haben 42 Prozent der Firmen im Programm.

Flexible Arbeitszeiten zur Mitarbeiterbindung

92 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Mitarbeiterbindung aktuell als besonders wichtige HR-Aufgabe an. 91 Prozent versuchen, diese zu erreichen, indem sie flexible Arbeitszeiten ermöglichen. 81 Prozent der Arbeitgeber bieten eine betriebliche Altersvorsorge an und 73 Prozent wollen mit dem Home-Office überzeugen. Am Ende des Rankings stehen die Möglichkeit, seinen Hund mit zur Arbeit zu bringen (17 Prozent) und das Familienbüro (11 Prozent).

Die Studienergebnisse stehen zum > Download bereit.