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Nach den Analysen von Stepstone kristallisieren sich für das in Kürze ablaufende Jahr sieben Trends heraus:
Größte Herausforderung für Mittelständler: Fachkräfterekrutierung
Gut drei Viertel der Führungskräfte mittelständischer Unternehmen in Deutschland bewerten die aktuelle Geschäftslage ihrer Firma als gut oder sehr gut. Als Hauptgründe dafür nennen sie das Know-how und die Produktivität ihrer Mitarbeiter. Die Gewinnung neuer Fachkräfte stellt aktuell die größte Herausforderung für sie dar. Gut sechs von zehn kleinen und mittleren Betrieben planen, ihre Mitarbeitersuche zu intensivieren. Fast jedes vierte Unternehmen möchte mehr in den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke investieren.
Fachkräfte sind optimistisch und selbstbewusst
Mehr als 60 Prozent der Fach- und Führungskräfte halten ihre aktuelle Stelle für sicher. Knapp drei Viertel (74 Prozent) sind optimistisch, notfalls innerhalb von maximal sechs Monaten einen neuen Job zu finden, mit dem sie zufrieden wären. Fast jeder dritte Bewerber entscheidet sich gegen das Vertragsangebot, das er am Ende des Bewerbungsprozesses bekommt. Etwa ebenso viele haben eine neuen Job schon einmal innerhalb des ersten Jahres wieder gekündigt, weil er nicht ihren Erwartungen entsprach.
Bewerber wollen ihre Kollegen schon vor der Zusage kennenlernen
Viele Jobsuchende möchten bereits im Vorstellungsgespräch erfahren, mit wem sie zukünftig zusammenarbeiten: Fast zwei von drei Bewerbern (63 Prozent) würden gerne einen der zukünftigen Kollegen kennenlernen. In der Praxis lernen die meisten jedoch lediglich ihren potenziellen Vorgesetzten kennen. Außerdem wünschen sich mehr als sechs von zehn Kandidaten schon vor einer Bewerbung Informationen zu Entscheidungswegen, Führungs- und Kommunikationsstil im Unternehmen.
Arbeitgeber punkten mit Karriereoptionen und Weiterbildung
Jeder vierte befragte Mitarbeiter hat seinen letzten Job unter anderem aufgrund mangelnder Weiterbildungschancen gekündigt. Sieben von zehn Fachkräften fühlen sich von ihrem Arbeitgeber bei der Karriereplanung nicht genügend unterstützt. Und von den Personalern denken drei Viertel, dass die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens direkt von der erfolgreichen Weiterbildung der Mitarbeiter abhängt. Jedoch nur rund jeder Vierte (27 Prozent) gibt an, dass sein Unternehmen tatsächlich gute Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet.
Gehaltsgespräche zahlen sich für Fach- und Führungskräfte aus
Derzeit lohnt es dich für Fach- und Führungskräfte, Gehaltsverhandlungen zu führen: Jeder zweite Befragte gibt an, im aktuellen Job eine Gehaltserhöhung bekommen zu haben. Die meisten hatten eine höhere Vergütung zuvor aktiv eingefordert.
Hohe Gehälter in Metropolen durch hohe Wohnkosten relativiert
Die Städte mit den höchsten Durchschnittsgehältern sind Frankfurt am Main (73 200 Euro), München (70 600 Euro) und Stuttgart (68 000 Euro). Allerdings beansprucht die Miete in diesen Orten bereits zwischen 20 und 30 Prozent des Einkommens; dies gilt auch für andere Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Leipzig.
Teamwork macht innovativer und erfolgreicher
Eine weitere Stepstone-Studie zeigt, dass 95 Prozent der Fach- und Führungskräfte hierzulande gern im Team arbeiten. Außerdem mache gutes Teamwork die Unternehmen erfolgreicher, heißt es. Eine von Vertrauen geprägte Teamkultur, die offen für neue Ideen ist und auch Fehler zulässt, scheine die Leistungsfähigkeit positiv zu beeinflussen und stark zielorientiert arbeitende Teams förderten die Innovationsfähigkeit besonders.
Eine Übersicht der Studienergebnisse mit Möglichkeiten zum Download gibt es > hier.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.