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Talentsuche kennt keine Grenzen

Absolventen aus den USA und Großbritannien sind auf dem Talentmarkt am beliebtesten.
Bild: © Tom Wang/Fotolia.de
Absolventen aus den USA und Großbritannien sind auf dem Talentmarkt am beliebtesten.
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Danach könnten sich deutsche Hochschulen noch besser darstellen.

70 Prozent der Unternehmen hierzulande suchen nicht mehr nur an einheimischen Hochschulen nach Nachwuchskräften, sondern dehnen die Personalbeschaffung international aus. Damit ist Deutschland einer der Vorreiter beim globalen Recruiting. Weltweit rekrutieren nur 57 Prozent der Arbeitgeber auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Global Employability Survey, den das Trendence Institut im Auftrag der französischen Personalberatung Emerging unter 4.600 Arbeitgebern aus 21 Ländern durchgeführt hat. Der Schwerpunkt lag auf mittelständischen und großen Unternehmen. Aus Deutschland haben 175 Firmen teilgenommen.

Arbeitgeber hierzulande wollen „Fit für den Job“-Absolventen

Die Studie zeigt, dass über die Hälfte der befragten Unternehmen – sowohl global als auch in Deutschland – ausschließlich oder schwerpunktmäßig Absolventen bestimmter Hochschulen rekrutiert. Dabei arbeiten die Firmen mit festgelegten Hochschullisten. Bei der Auswahl der Universitäten konzentrieren sich die Arbeitgeber global auf zwei Faktoren: die Expertise der Hochschule auf einem bestimmten Fachgebiet sowie die bisherigen eigenen Erfahrungen mit Absolventen dieser Universitäten. In Deutschland jedoch wählen Unternehmen ihre bevorzugten Hochschulen nach anderen Kriterien aus: Für sie steht an erster Stelle, dass Absolventen ohne weitere Trainings direkt in den Job einsteigen können. An zweiter Stelle folgt die Qualität der Forschung. Die Expertise der Universität auf einem bestimmten Fachgebiet landet in Deutschland nur auf Rang acht von neun Faktoren.

Harvard, Cambridge und Oxford haben bei Unternehmen den besten Ruf

Auf internationaler Ebene sind sich die Arbeitgeber darin einig, dass US-amerikanische und britische Hochschulen die besten Absolventen weltweit hervorbringen. Die Harvard University, die University of Cambridge sowie die University of Oxford führen das Hochschul-Ranking an.

Deutsche Universitäten im Mittelfeld

Auf Rang elf folgt mit der TU München die erste deutsche Universität. Insgesamt befinden sich acht deutsche Hochschulen unter den 150 Top-Universitäten: die Universität Heidelberg (Rang 40), die Ludwig-Maximilians-Universität in München (Rang 41), die Goethe-Universität in Frankfurt (Rang 47), die Humboldt-Universität zu Berlin (Rang 67), die Frankfurt School of Finance and Management (Rang 82), die Georg-August-Universität in Göttingen (Rang 87) sowie die Technische Universität Berlin (Rang 93). Damit können die deutschen Hochschulen in diesem Jahre ihre Position im Mittelfeld des Rankings festigen.

Vor allem aus Sicht der ausländischen Arbeitgeber überzeugen sie mit ihrer anerkannten Expertise in ihren eigenen Fachbereichen, auch wenn diese Expertise für das Renommee im eigenen Land nur eine untergeordnete Rolle spielt,

erläutert Sandrine Belloc, Geschäftsführerin von Emerging, das deutsche Abschneiden im Global Employability University Ranking.

Nachholbedarf beim Aufbau der eigenen Marke

Nach Ansicht von Belloc müssen Universitäten stärker an Ihrer Markenbildung arbeiten, nicht nur national, sondern auch international, und zwar sowohl gegenüber Arbeitgebern als auch Absolventen. Deutsche Universitäten hätten hier jedoch Nachholbedarf: Während weltweit 70 Prozent der Unternehmen wahrnehmen, dass die Hochschulen, mit denen Sie zusammenarbeiten, ihre eigene Marke entwickeln, sind in Deutschland lediglich 56 Prozent der Arbeitgeber dieser Meinung.

Die Ergebnisse der Studie wurden am 12. November exklusiv in der „Times Higher Education“ veröffentlicht. Weitere Informationen gibt es > hier.