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Umgang mit Bewertungsportalen

Olaf Kempin, Geschäftsführer von Univativ, gibt Unternehmen Tipps zum Umgang mit Bewertungsportalen.
Foto: Univativ
Olaf Kempin, Geschäftsführer von Univativ, gibt Unternehmen Tipps zum Umgang mit Bewertungsportalen.
Foto: Univativ

Vor allem Studierende hierzulande sind Arbeitgeberbewertungsportalen gegenüber eher zurückhaltend bis kritisch. Wie man als Arbeitgeber generell mit Bewertungen umgeht, auch mit negativen, erläutert Olaf Kempin von Univativ.

Eine aktuelle > Studie von Univativ hat ergeben, dass nicht viel mehr als jeder zweite Student sich an Bewertungsportalen für Arbeitgeber orientiert. Olaf Kempin, Gründer und Co-Geschäftsführer des Personaldienstleisters, hat ein paar Tipps für Unternehmen zusammengestellt.

Kommunikation, Offenheit und Transparenz

Auf jeden Fall sollten Arbeitgeber auf den Portalen Stellung zu den Bewertungen nehmen. Jede unbeantwortete Bewertung sei verschenktes Potenzial, mit der Zielgruppe zu interagieren, in einen Dialog zu treten, sich weiterzuentwickeln und glaubwürdiges Employer Branding zu betreiben, sagt Kempin.

Mit Kritik, soweit sie konstruktiv geäußert wird, sollten die Arbeitgeber offen und transparent umgehen. Sie sollten die negativen Anmerkungen aufnehmen und prüfen und, falls sie nicht zutreffen, sachlich widerlegen. Transparentes Auftreten wird durch die Angabe von Kontaktdaten und eines namentlich genannten Unternehmensvertreters verstärkt und wirkt sich positiv auf die Glaubwürdigkeit aus.

Zusätzliche Informationsquellen sind besser

Es kommt vor, dass sich auf Bewertungsportalen wie Kununu und Co. kein aussagekräftiges Bild des Arbeitgebers ergibt. Auch stellen die Plattformen nur eine mögliche Informationsquelle für Jobsuchende dar. Daher rät Olaf Kempin Unternehmen dazu, den Dialog mit Arbeitnehmern auf unterschiedlichen Kanälen zu führen, etwa auch durch Mitarbeitergespräche, 360-Grad-Feedbacks und anonymisierte Mitarbeitersurveys, die von externen Spezialisten durchgeführt und ausgewertet werden. Surveys böten darüber hinaus die Möglichkeit, ein dezidiertes Meinungsbild zu Themenfeldern abzufragen, die von besonders hoher Relevanz für das Unternehmen sind. Generell lautet die Empfehlung: Je mehr verschiedene Quellen der Arbeitnehmer oder Jobsuchende nutzt, um sich ein Bild zu machen, umso aussagekräftiger und belastbarer ist es.

Negative Kritik im Bewerbungsgespräch thematisieren

Die Frage, ob man als Bewerber negative Dinge aus Bewertungsportalen im Vorstellungsgespräch ansprechen soll, beantwortet Olaf Kempin aus Arbeitgebersicht mit „ja, unbedingt“. Dadurch erhält das Unternehmen die Chance, zur Kritik Stellung zu nehmen.

Ich persönlich bin ein Freund klarer Worte, weil sie helfen, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und eventuell vorliegende Missverständnisse auszuräumen,

so Kempin. Der Bewerber zeige damit außerdem, dass er sich mit dem Unternehmen ernsthaft beschäftigt hat.