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Unternehmen mit EU-Personal sehr zufrieden

Viele Arbeitgeber hierzulande rekrutieren inzwischen Mitarbeiter aus anderen EU-Ländern und sind damit weitgehend zufrieden.
Foto: © El Gaucho/Fotolia.de
Viele Arbeitgeber hierzulande rekrutieren inzwischen Mitarbeiter aus anderen EU-Ländern und sind damit weitgehend zufrieden.
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Rund jedes zweite deutsche Unternehmen (53 Prozent) plant, in den kommenden beiden Jahren die Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Gleichzeitig gehen 67 Prozent der Personalverantwortlichen von einer Verschlechterung der Situation am Fachkräftemarkt aus. Besonders dringend benötigt werden vor allem Mitarbeiter mit technischen Berufen: Drei Viertel der Betriebe sehen hier in nächster Zeit einen großen Mehrbedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Auch die Nachfrage an medizinischem Fachpersonal (54 Prozent), Ingenieuren (53 Prozent) und IT-Fachkräften (46 Prozent) ist weiter hoch. Fast die Hälfte der Personalverantwortlichen sieht aber auch einen künftigen Anstieg beim Bedarf an geringqualifizierten Mitarbeitern. Was die Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern betrifft, so zeichnen sich in nächster Zeit hingegen keine großen Veränderungen ab. Das sind Ergebnisse des Dekra Zeitarbeit-Reports 2016 „Berufliche Integration von EU-Mitarbeitern und anerkannten Asylbewerbern am deutschen Arbeitsmarkt“, für den der Personaldienstleister in Deutschland 594 Personalverantwortliche befragt hat.

Über 90 Prozent machen positive Erfahrungen mit EU-Mitarbeitern

Die Studie zeigt, dass aktuell gut 70 Prozent der befragten Unternehmen bereits Mitarbeiter aus anderen EU-Ländern beschäftigen. Davon setzt knapp die Hälfte maximal zehn Arbeitnehmer aus dem europäischen Raum ein. 92 Prozent der Befragten mit mindestens einem EU-Mitarbeiter bewerten die Zusammenarbeit positiv, gut jedes sechste Unternehmen hat sogar sehr positive Erfahrungen gemacht. Ein Viertel der Firmen will in den kommenden zwei Jahren verstärkt auf Personal aus der Europäischen Union setzen. Dabei geht es vorrangig um Fachkräfte aus dem gewerblich-technischen Umfeld, aber auch gering qualifiziertes Personal ist gefragt.

Größtes Problem: fehlende Sprachkenntnisse

Allerdings erschweren einige Hemmnisse die Beschäftigung von Mitarbeitern aus anderen EU-Ländern. Über 90 Prozent der befragten Personaler nennen die sprachliche Barriere als größte Hürde. Für zwei Drittel (66 Prozent) ist der hohe Integrationsaufwand eine Barriere, für fast ebenso viele (65 Prozent) die fehlende berufliche Qualifikation (65 Prozent) und für 62 Prozent die kulturelle und soziale Anpassungsfähigkeit. Weitere 58 Prozent beklagen den höheren Rekrutierungsaufwand.

Höhere Barrieren bei der Beschäftigung von Asylberechtigten

Von den Studienteilnehmern gaben rund 16 Prozent an, dass sie auch asylberechtige Arbeitnehmer beschäftigen. Mit ihnen machen 65 Prozent eher positive Erfahrungen und 10 Prozent sprechen von sehr positiven Erfahrungswerten. Jeder vierte Personalentscheider hat aber auch schon negative Erfahrungen gesammelt. Auch bei der Anstellung von Asylberechtigten stellen fehlende Deutschkenntnisse die größte Barriere dar, 94 Prozent der Firmen geben dies an – ungefähr so viele wie bei EU-Ausländern. Ansonsten schätzen die Personalverantwortlichen die Beschäftigungshürden jedoch als deutlich höher ein: 82 Prozent nennen die kulturelle und soziale Anpassungsfähigkeit, 80 Prozent die fehlende berufliche Qualifikation, 75 Prozent den hohen Integrationsaufwand und 64 Prozent den Rekrutierungsaufwand.

15,4 Prozent der Unternehmen denken darüber nach, in den kommenden zwei Jahren verstärkt Geflüchtete einzustellen. 46,4 Prozent sind noch unschlüssig und 38 Prozent schließen solche Überlegungen komplett aus. Allerdings würde über die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) eine höhere Integrations- und Anstellungsbereitschaft zeigen, wenn die Asylberechtigten zunächst als Zeitarbeitnehmer eingesetzt würden.

Der vollständige Report steht > hier zum Download bereit.