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Verstärkte Nachfrage nach Freelancern

Der Fachkräftemangel und immer komplexer werden Aufgaben im IT-Bereich setzen Unternehmen unter Druck. Die Firmen sind immer mehr auf die Zusammenarbeit mit Freiberuflern angewiesen. Allerdings kann es bei deren Beschäftigung Probleme mit der Scheinselbstständigkeit geben.

Für Unternehmen wird es immer schwieriger, mit beschränkten Personalressourcen die wachsenden Anforderungen im IT-Bereich zu bewältigen. 58,7 Prozent der Firmen geben an, dass sie der Mangel an qualifizierten festangestellten Mitarbeitern vor Herausforderungen stellt. Für 47,5 Prozent ist die steigende Komplexität der Projekte grundlegend für den hohen Anforderungsgrad ihrer Branche. Dabei spielt die rasante technische Entwicklung durch Cloud-Systeme, Big Data und Industrie 4.0 eine wesentliche Rolle.

Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit einem höheren Anteil an Externen

Inzwischen gehen rund 44 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Bedeutung von IT-Freelancern in zwei Jahren groß bis sehr groß sein wird. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 30 Prozent. Weitere 23 Prozent messen freiberuflichen IT-Experten künftig eine „eher große“ Bedeutung bei. Rund 57 Prozent der Unternehmen denken, dass sich der Anteil externer Fachkräfte künftig erhöhen wird. Das zeigt die aktuelle Studie „IT-Freiberufler 2016“ von IDG Business Research Services in Zusammenarbeit mit renommierten IT-Unternehmen. Dafür wurden in Deutschland, Österreich und der Schweiz 858 Freiberufler und IT-Projektverantwortliche wie CIOs, Projektleiter oder Einkäufer von Einsatzunternehmen befragt.

Bewährt: Mix aus festen und freiberuflichen Mitarbeitern

Sowohl die Unternehmen als auch die freiberuflichen IT-Spezialisten schätzen das Arbeiten in gemischten Teams. Über 85 Prozent der befragten Firmen streben manchmal, häufig oder immer Mixed Teams an. Fast zwei Drittel der Auftraggeber sind zufrieden oder sehr zufrieden mit dieser Art der Zusammenarbeit; nicht einmal vier Prozent sind unzufrieden. Von den Freelancern geben mehr als drei Viertel (78 Prozent) an, dass die Zusammenarbeit gut oder sehr gut funktioniert. Nur jeder 20. hält sie für eher schlecht.

Freiberuflersuche erfolgt verstärkt über Spezialisten-Portale

Was die Rekrutierungswege betrifft, so steht der direkte Auftrag an Freiberufler aus dem persönlichen Netzwerk mit 41 Prozent weiter an der Spitze. Als Gründe nennen die Unternehmen Kosteneinsparungen, persönliches Vertrauen in die Experten und deren Kompetenzen. Der am zweithäufigsten gewählte Weg ist mit 20,7 Prozent der über Personaldienstleister oder Vermittler. Beide Beschaffungswege haben gegenüber dem letzten Jahr jedoch etwas an Prozenten verloren. Dagegen haben die klassischen IT-Dienstleister bei der Rekrutierung von Freiberuflern leicht hinzugewonnen, allerdings nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr. Stark zugelegt haben spezialisierte Freelancer-Portale sowie die ausgelagerte Rekrutierung über Third-Party-Manager/Managed-Service-Provider (MSP).

Problem Scheinselbstständigkeit

Bei der Besetzung einer Stelle mit Freiberuflern gibt es jedoch für Unternehmen rechtliche Bedenken. Mehr als die Hälfte der Befragten (51,7 Prozent) sehen die gesetzlichen Vorschriften und Regelungen als größte Herausforderung ihrer Branche. Vor allem die Scheinselbstständigkeit ist ein Problem. Dabei sehen sich 41 Prozent der Unternehmen selbst in der Hauptverantwortung, wenn es um Maßnahmen dagegen geht. Den Beitrag, den die Freiberufler in dieser Hinsicht zu leisten haben, betrachten sie als ähnlich hoch, während nur ein Fünftel die Personaldienstleister in der Pflicht sieht. Die Einschätzung der IT-Freelancer zur Verantwortung selbst ist fast identisch. Rund 60 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Compliance-Maßnahmen zum Schutz vor Scheinselbstständigkeit getroffen haben,, indem sie etwa die Verträge neu geprüft oder sogar auf IT-Freiberufler verzichtet haben. Von den Freelancern haben rund drei Viertel selbst etwas gegen die Scheinselbstständigkeit unternommen.

Die komplette Studie steht zum > Download bereit.