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Was kommt nach dem Brexit?

Noch ist nicht klar, wie sich der Brexit auf deutsche Unternehmen auswirken wird.
Bild: © ThorstenSchmitt/Fotolia.de
Noch ist nicht klar, wie sich der Brexit auf deutsche Unternehmen auswirken wird.
Bild: © ThorstenSchmitt/Fotolia.de

62 Prozent der Firmen hierzulande schätzen die Arbeitnehmerfreizügigkeit als wichtig bis sehr wichtig ein. Somit gehört aus ihrer Sicht die freie Wahl des Arbeits- und Wohnortes innerhalb der EU zu den grundlegenden Elementen wirtschaftlichen Erfolgs.Das Vereinigte Königreich ist der drittwichtigste Exportmarkt Deutschland. Deutsche Unternehmen verdienen fast jeden zehnten Euro auf der Insel. Die deutsche Automobilindustrie erzielt mit über 40 Milliarden Euro mehr als ein Viertel der Umsätze deutscher Firmen in UK. Vor allem DAX-Konzerne sind in UK stark engagiert. In England beschäftigen sie immerhin 200 000 Arbeitnehmer. Insgesamt sind die meisten deutschen Mitarbeiter in der Verkehrs- und Logistikbranche tätig.

Doch die Arbeitnehmerfreizügigkeit könnte durch den Brexit stark eingeschränkt werden. Darauf müssen deutsche Unternehmen reagieren, was sich unmittelbar auf die Arbeit der Personalabteilungen auswirkt. Die konkreten Folgen des Brexit können viele HR-Abteilungen aber noch nicht absehen.Das zeigt die Analyse „Die Vernetzung deutscher Sektoren mit dem
Vereinigten Königreich“ im Rahmen der aktuellen
Human-Capital-Trend-Studie von Deloitte. Dafür wurden 160 deutsche
Unternehmen mit intensiver Geschäftsbeziehung zum Vereinigten Königreich
befragt. Die Firmen haben dort mindestens eine Tochtergesellschaft und
beschäftigen im Vereinigten Königreich mindestens 100 Mitarbeiter.

Noch nicht abschätzbare Brexit-Folgen lassen Firmen abwarten

Bislang hat erst ein von zehn der befragten Unternehmen schon Maßnahmen als Folge des UK-EU-Austritts geplant, viele warten ab. 38 Prozent der Firmen sagen, sie könnten auch noch gar nicht abschätzen, was konkret auf sie zukommt. Lediglich drei Prozent können sich positive Konsequenzen vorstellen, ein knappes Viertel sieht keine Folgen für das eigene Unternehmen. Wird die Freizügigkeit tatsächlich massiv eingeschränkt, sehen die Unternehmen zwei Möglichkeiten: Entweder müssten sie ihre Mitarbeiter in Großbritannien rekrutieren oder Niederlassungen schließen.

Der Brexit sei auch für HR-Abteilungen Anlass für Spekulationen, vieles müsse erst die weitere Entwicklung zeigen, sagt Dr. Udo Bohdal-Spiegelhoff, Partner und Leiter Human Capital Advisory bei Deloitte.

Sicher ist aber, dass mögliche Rückschritte in der Arbeitnehmerfreizügigkeit die Arbeit deutscher Unternehmen beeinflussen – einige sollten sich bereits jetzt auf die neue rechtliche Situation vorbereiten, zum Beispiel bei Arbeitnehmerentsendungen,

rät Bohdal-Spiegelhoff den Firmen. Weitere Informationen über die Studie stehen > hier zum Download zur Verfügung.