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Wo Kandidaten suchen und was sie wünschen

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Ob Kandidaten eine Bewerbung abschicken, hängt stark davon ab, welchen Eindruck sie aufgrund der Stellenanzeige vom Unternehmen bekommen.
Foto: © momius/Fotolia.de

Eine aktuelle Studie hat untersucht, in welchen Quellen die Deutschen nach Jobs suchen und auf welche Informationen sie in Stellenanzeigen am meisten Wert legen. Ein Ergebnis, das andere Untersuchungen bestätigt: Social-Media-Kanäle sind bei der Stellensuche gar nicht so beliebt und landen auf dem vorletzten Platz.

Wer hierzulande auf der Suche nach einer Arbeitsstelle ist, setzt vor allem auf Online-Jobportale. Acht von zehn Deutschen (81,9 Prozent) über alle Altersgruppen hinweg haben diesen Kanal bereits genutzt. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 88,6 Prozent. An zweiter Stelle steht die Suche über die Unternehmens-Website mit 58,5 Prozent. 56,4 Prozent stützen sich auf die Suche per Suchmaschine wie zum Beispiel Google. In Printmedien orientieren sich immerhin 50,5 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) haben 44,6 Prozent schon einmal in Anspruch genommen. Im Bekanntenkreis sind 42,2 Prozent fündig geworden. Überraschend ist, dass lediglich jeder Dritte (33,4 Prozent) bereits Social Media genutzt hat, um einen Job zu finden. Damit rangiert dieser Kanal auf dem vorletzten Platz – lediglich bei den Jüngeren liegt der Anteil bei 40 Prozent. Dabei steht Facebook vor Xing, LinkedIn und Twitter, wobei Frauen eher auf Facebook und Männer öfter auf Xing und LinkedIn setzen. 26,5 Prozent aller Altersgruppen haben auf der Suche nach einer Stelle schon einmal Karrieremessen besucht.

Online-Jobportale am beliebtesten, Social Media abgeschlagen

Wenn es nicht um die tatsächliche Nutzung, sondern allein nach den Präferenzen geht, liegen Jobportale mit 71,1 Prozent ebenfalls auf dem ersten Platz, wieder gefolgt von der Unternehmens-Website (53 Prozent) und der Suche im Bekanntenkreis (45,8 Prozent). Es folgen mit je fast einem Drittel Karrieremessen und die BA sowie Printmedien. Suchmaschinen bevorzugt gut ein Viertel und auch hier bilden Soziale Medien mit nur 23,4 Prozent das Schlusslicht. Für die Studie „Abenteuer Jobsuche“ von CareerBuilder in Zusammenarbeit mit der Macromedia Hochschule München wurden 1465 Kandidaten im Alter von 14-65 Jahren befragt.

In Jobinseraten gewünscht: mehr Einblick in den Arbeitsalltag

Und wie muss eine Stellenanzeige aussehen, um das Interesse eines Jobsuchenden zu wecken? Abgesehen von der ausgeschriebenen Tätigkeit kommt es vor allem auf den Eindruck an, die Kandidaten von einem potenziellen Arbeitgeber gewinnen. In der Praxis noch am ehesten erfüllen eine klare Formulierung der benötigten Qualifikation und der Aufgaben die Anforderungen der Bewerber. Auch die Transparenz des Stellenangebots sehen Bewerber aufgrund bisheriger Erfahrungen noch als einigermaßen erfüllt an. Am meisten vermissen Jobsuchende jedoch die Einbindung von Bildern und Videos in Stellenanzeigen, die einen Einblick in den Arbeitsalltag vermitteln. Sechs von zehn Kandidaten geben dies an. Hier könnten sich Arbeitgeber durch entsprechendes Employer Branding deutlicher profilieren. Rund ein Viertel der Kandidaten bewertet auch das Design der Anzeigen als schlecht. Was Jobsuchenden ansonsten am ehesten in Stellenanzeigen vermissen, sind Bewertungen von Mitarbeitern. Auch Informationen zur Aus- und Weiterbildung gehören zu den Aspekten, die aus Bewerbersicht am meisten zu kurz kommen. Darüber hinaus bemängeln drei von zehn Kandidaten die fehlende Mobilfähigkeit von Stellenanzeigen und Karriereseiten.

Die Auswertung des ersten Teils der Studie steht > hier im E-Book „Die Candidate Journey: So sehen Bewerber heute die Reise zum neuen Job“ zum Download bereit.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.