Laut einer Befragung von Zeitarbeitunternehmen steigen derzeit deren Umsätze mit Personalvermittlung aufgrund der hohen Nachfrage nach Fachkräften.Dagegen ist die Nachfrage nach Arbeitnehmerüberlassung rückläufig. Besonders gesucht sind Mitarbeiter im Industrieservice und für Bürotätigkeiten.
Unternehmen aus der Zeitarbeitsbranche verzeichnen momentan einen erhöhten Umsatz im Bereich der Personal- vermittlung und erwarten auch für die Zukunft einen Zuwachs. Seit 2001 war der Umsatzanteil mit Personalvermittlung in keinem Jahr so hoch wie im Geschäftsjahr 2018, als er 5,5 Prozent betrug. Das geht aus der Studie 2019 „Zeitarbeit und Personaldienstleistungen in Deutschland“ von > Lünendonk hervor. Sie basiert auf den Angaben von 52 führenden Zeitarbeitsunternehmen. Laut Studie gibt es mehrere Gründe für den Zuwachs im Segment Personalvermittlung bei gleichzeitig zurückgehender Nachfrage nach Leiharbeitern, unter anderem die verschärfte Regulierung der Zeitarbeit, die demografische Entwicklung und der Mangel an ausgebildeten Fachkräften.
Vermittlung von Personal für Büroservice macht den größten Umsatzanteil aus
Besonders stark von Unternehmen nachgefragt im Rahmen der Personalvermittlung sind Mitarbeiter für Büroservice; hier liegt der Umsatzanteil bei 36,5 Prozent. An zweiter Stelle stehen handwerklich ausgebildete Fachkräfte für die Industrie mit einem Anteil von 25,6 Prozent. IT- und Konstruktions-Service sowie Krankenhaus- und Pflegepersonal sind zwar ebenfalls stark nachgefragt, spielen aber von der Anzahl der Kräfte laut Studie eine geringere Rolle, wobei der Umsatzteil für Pflegepersonal mit durchschnittlich drei Prozent am niedrigsten ausfällt. Gleichwohl erwarten die Dienstleister, dass die Nachfrage im Pflegeservice ansteigen wird.
Doppelt so viele Zeitarbeitnehmer im Ausland gesucht wie ein Jahr zuvor
Die Studie zeigt auch, dass Kundenunternehmen ihre Personalsuche ins Ausland ausweiten. Das liege daran, dass hierzulande insbesondere in Pflegeberufen Mitarbeiter fehlten, aber auch Fachkräfte für naturwissenschaftliche und technische Berufe seien schwer zu finden. 2018 wurden 9,4 Prozent der Zeitarbeitnehmer im Ausland rekrutiert (2917 waren es noch 4,5 Prozent, also etwas weniger als die Hälfte), 2,2 Prozent davon sogar im Nicht-EU-Ausland.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.