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„Corona hat den digitalen Turbo gezündet“

Die Corona-Pandemie verstärkt den Trend zum Homeoffice. Wie ändert sich dadurch die Feedback-Kultur im Unternehmen? Und wie können sich Führungkräfte darauf einstellen? Das erläutert Fabian Pelzer, Personalreferent bei VEDA, im Interview.

HR-Profi Fabian Pelzer über den Wandel der Feedback-Kultur in Unternehmen. Foto: © VEDA GmbH
HR-Profi Fabian Pelzer über den Wandel der Feedback-Kultur in Unternehmen. Foto: © VEDA GmbH

Herr Pelzer, warum braucht ein Unternehmen eine Feedback-Kultur?

Pelzer: Feedback fördert die Zusammenarbeit und ist – gerade im agilen Umfeld – ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur und -kommunikation. Es unterstützt die Weiterentwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften zum Wohl des gesamten Unternehmens.

Eine Feedback-Kultur setzt den Rahmen dafür, wie die Beteiligten miteinander umgehen, sorgt für respektvolle Rückmeldungen statt willkürlicher Kritik. Sie schafft Verständnis und Vertrauen. Sie vermeidet Blockaden, fördert Vernetzung und setzt auf Lösungen.

Welche Faktoren gehören für Sie zu guter Feedback-Kultur?

Die Kommunikation muss offen und ehrlich sein und dabei stets respektvoll und wertschätzend. Positive und konkrete Formulierungen sollten klare Umgangsregeln erkennen lassen. Auf der anderen Seite müssen auch die Empfänger bereit sein, Feedback anzunehmen. Das erfordert aktives, aber auch ruhiges Zuhören. Rechtfertigungen sind fehl am Platz, Nachfragen bei Unklarheiten erwünscht.

Was hat Corona verändert?

Gerade in Zeiten, in denen wir uns nicht täglich im Büro sehen, sind Kommunikation und Abstimmungen enorm wichtig. Am Telefon fehlen aber Mimik und Gestik – und gerade die unterstützen eine gute Feedback-Kultur. Insofern sind Videokonferenzen das Mittel der Stunde, um umfänglich Kontakt zu halten. Denn auch wenn die technischen Rahmenbedingungen für mobiles Arbeiten geschaffen werden konnten, so ist es gerade jetzt umso nötiger, sensibel und empathisch auf die Mitarbeiter daheim einzugehen und ihre Probleme, Sorgen und Ängste ernst zu nehmen. Das ist beispielsweise für die erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiter, die nun überwiegend remote statt vor Ort eingearbeitet werden, entscheidend.

Wie kann auch in solchen Zeiten gute Feedback-Kultur aufrechterhalten werden?

Für mich persönlich war es eine ganz neue Erfahrung, ›Jahres- und Entwicklungsgespräche per Videokonferenz zu führen. Aber es funktioniert, wenn man auch hier die alltäglichen Verhaltensregeln einhält und aktiv zuhört. In Online-Meetings müssen nicht immer ganze Gruppen miteinander verbunden sein, sie können auch als Einzelgespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter stattfinden.

Um Barrieren abzubauen, kann es helfen, auch mal lockere Termine wie eine digitale Mittagspause gemeinsam abzuhalten. Übrigens hat Corona nicht nur die Feedback-Kultur verändert, sondern ganz generell den digitalen Turbo gezündet. So bekam auch die Dokumentation einen Schub. Ja, ganze Prozesse wie Recruiting und Onboarding werden nun online abgebildet – vom Bewerbungseingang bis zur Unterschrift unter den Arbeitsvertrag.

Welche Potenziale bieten dabei digitale Tools?

Mitarbeitergespräche können online geführt und dokumentiert werden – gerade in Einarbeitungsphasen ein wichtiges Werkzeug für Unternehmen und Angestellte. In Online-Meetings leisten Chat- und Kommentarfunktionen gute Dienste. Andere Tools helfen aber auch, unternehmensweit Informationen zu verbreiten und damit Transparenz zu schaffen. Echte digitale Unterstützung ist für mich jedoch mehr als nur eine Videokonferenz-Software zur Übermittlung von Feedback. Von Selfservices für Mitarbeiter zur Übermittlung von Lohnabrechnungen, Zeiterfassung oder Urlaubsgenehmigungen über Online-Recruiting bis hin zu ›digitalen Lern- und Weiterbildungsmaßnahmen – die eingesetzte Lösung sollte alle HR-Themen umfassend abbilden, um mir die gesamte Personalarbeit effizient zu ermöglichen.

Welche Features sind Ihnen bei solchen digitalen Lösungen wichtig?

Neben Konferenz- und Kollaborations-Tools für Kommunikation und transparente Zusammenarbeit sollte sie als Plattform je nach Berechtigung und Zuständigkeit den Zugriff auf relevante Inhalte ermöglichen. Das reicht vom Vorjahresprotokoll zur Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs bis zum Katalog der angebotenen Weiterbildungsangebote, wenn es im Nachgang darum geht, das Erreichen neu gesteckter Ziele mit Schulungsmaßnahmen zu unterstützen. Generell sollte eine solche Lösung hochflexibel und mobil bedienbar sein, beispielsweise über das eigene Smartphone – jederzeit und an jedem Ort.

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