Von klassischen Ausschreibungen auf Jobportalen über Active Sourcing bis hin zu Guerilla-Marketing: Auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden müssen Recruiter:innen kreativ sein. Der aktuelle Personalmangel zieht sich mittlerweile durch alle Branchen und die Wahl des richtigen Recruiting-Kanals wird zunehmend schwieriger. Social Media Recruiting ist eine Strategie, um beim Wettbewerb um neue Kolleg:innen die Nase vorne zu haben.
Aktuelle Herausforderungen im Recruiting
Fachkräftemangel, War for Talents, Recruitment Marketing – das Buzzword Bingo kann beliebig weitergespielt werden und alle HR-Expert:innen spüren die gleichen Herausforderungen eines Arbeitsmarkts, der aktuell den Bewerber:innen das Heft in die Hand gibt. Nicht nur das Thema Employer Branding (Unternehmensmarke) rückt mehr in den Fokus, sondern auch die Frage, wie die Zielgruppe der passiven Kandidat:innen bestmöglich erreicht werden kann.
Dass in dieser Hinsicht HR-Verantwortliche und Marketers eng miteinander arbeiten sollten, ist nichts Neues. Doch welche Strategien und Maßnahmen führen wirklich zum Ziel? Eins ist klar – zunächst müssen die Hausaufgaben des Employer Brandings, also dem Herausarbeiten und Kommunizieren der Unternehmensmarke, gemacht werden. Dazu zählen ein sauberer Web-Auftritt (Corporate Webseite, Karriereseite) und eine authentische Unternehmenspräsentation auf Bewertungsportalen wie Kununu oder Glassdoor genauso wie die regionale Bekanntheit. Wie bringt man das nun zielführend zusammen: potenzielle Mitarbeiter:innen mit der eigenen Marke über die Sozialen Netzwerke zu rekrutieren?
„Die Sozialen Medien bieten mir die Möglichkeit, unser Unternehmen joblocal zielgruppenorientiert zu präsentieren und zudem positiv auf unser Employer Branding einzuwirken. Über Social Media Recruiting-Kampagnen erreiche ich darüber hinaus gezielt passiv suchende Kandidat:innen und gebe ihnen Einblicke hinter die Kulissen unserer Organisation. Dabei ist für mich als Recruiter essenziell zu wissen, über welche Kanäle und mit welchen Kosten ich meine Zielgruppe erreiche. Social Media Recruiting ist ein Bereich mit viel Potenzial und lebt bei uns von Teamwork.“
Antonia Künzel, Head of People & Culture bei joblocal
Was genau ist Social Media Recruiting?
Social Media Recruiting bezeichnet die gezielte Suche nach geeigneten Bewerber:innen auf den Plattformen Sozialer Medien wie Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn, Xing etc. Entscheidend ist, dass diese Kanäle mehrere Funktionen erfüllen können. Zum einen sind sie „Sprachrohr“ nach außen und bieten damit die Möglichkeit, die Unternehmensmarke durch interessanten Content zielgruppenorientiert zu präsentieren. Zum anderen sind sie aber auch Performance-Kanäle, über die zielgerichtet potenzielle Kandidat:innen rekrutiert werden können, die sich nicht aktiv nach einem neuen Job umsehen. Durch gute Argumente können jedoch diese Personen „aktiviert“ und zu einem Wechsel überzeugt werden – wenn ihnen zur richtigen Zeit, auf dem richtigen Kanal eine Stelle schmackhaft gemacht wird.
Simpel und doch nicht einfach
Na dann los! Einfach eine gute Werbeanzeige mit schicken Bildern und einem knackigen Call-to-Action erstellen, Zielseite definieren und die Bewerber:innen kommen wie die Motten zum Licht. Schön wär’s, denn was als privater Social-Media-Nutzer mit gelegentlichem Teilen von Inhalten so einfach erscheint, wird schnell komplex, wenn das eh schon knappe Recruiting-Budget erfolgbringend eingesetzt werden soll und die Cost-per-Application (CpA) im Fokus steht.
Nicht nur klassische Marketing-Agenturen, sondern auch andere HR-Tech-Unternehmen bieten mittlerweile Social Media Recruiting-Lösungen an. Das Ziel ist vermeintlich schnell formuliert: über gut gemachte Social Media-Anzeigen sollen potenzielle Kandidat:innen angesprochen und auf eine Landingpage (Zielseite) geführt werden. Das kann zum einen die Karriereseite des Unternehmens oder die Anzeige auf einem Stellenportal sein. Genau aus diesem Grund ist allen Recruiter:innen eine crossfunktionale Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des Marketings und Performance-Marketings ans Herz zu legen. Wer keine Experten im Haus hat, ist gut beraten, sich professionellen Support bei Agenturen oder anderen HR-Dienstleistern zu holen. Schließlich soll bei erfolgreichen Kampagnen genug Zeit bleiben, gute Gespräche zu führen, um neue Talente zu gewinnen.
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