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Softwareeinführung mit Mut

Normalerweise löst die Einführung einer softwaregestützten Talent-Management-Lösung keine umfassende Transformation der Prozesse aus. Aber die Verantwortlichen eines internationalen Industrieunternehmens mit Hauptsitz in der Schweiz nahmen dies zum Anlass, einen mutigen Schritt zu wagen: Sie wollten nicht nur technologisch mit der Zeit gehen, sondern sich auch kulturell weiterentwickeln. Zukünftig sollten nicht mehr nur die Vorgesetzten darüber entscheiden, welche Mitarbeiter ein Talent seien, jeder Mitarbeiter dürfe mitentscheiden, welches Potenzial in ihm schlummert und welche Entwicklung er sich zutraut. Denn genau wie Haufe ist das Management des Konzerns überzeugt, dass isolierte Lösungen heute nicht mehr zeitgemäß sind. Damit das gesamte Unternehmen sein Potenzial voll entfaltet, müssen die drei erfolgskritischen Dimensionen Mensch, Technologie und Organisation in Einklang stehen sowie als Ganzes betrachtet und verbessert werden.

Change-Consultant gesucht

Allen Beteiligten war klar: Diese Entscheidung würde einen umfassenden Wandel für das Talent Management, aber auch für die gesamte Kultur des Unternehmens bedeuten. Um die neuen Prozesse so reibungslos wie möglich zu implementieren, sollten eine Kommunikationsexpertin und ein Change Consultant von Haufe das Projekt begleiten. Doch die Change-Managerin fiel auf unbestimmte Zeit aus – und ein Ersatz war zunächst nicht in Sicht.

Kreative Lösung

In dieser Situation bewies Haufe selbst Kreativität und Mut. Statt darauf zu warten, dass im Consulting wieder Kapazitäten frei werden, verfolgten die Projektmitglieder eine ungewöhnliche Idee: Ein Mitarbeiter aus der unternehmenseigenen HR sollte den Wandel begleiten. Mit Erfahrung im Coaching und Consulting, aber gleichzeitig in der HR-Welt zu Hause, sprach er die gleiche Sprache wie die Ansprechpartner beim Kunden und kannte deren Herausforderungen aus dem eigenen Alltag. Somit war er eine ideale Wahl.

Interne Widerstände überwinden

Der Kunde war auch schnell überzeugt, das Experiment zu wagen, doch stieß die ungewöhnliche Lösung bei Haufe zunächst auf interne Vorbehalte. Diese waren vor allem administrativer Natur – die Prozesse sahen den externen Einsatz von internen Mitarbeitern schlicht nicht vor. Doch die Projektverantwortlichen brannten für ihre Idee und konnten sie schließlich durchsetzen.

Offenheit zahlt sich aus

Lena Mülhaupt, Head of Marketing Talent Management.
Bild: Haufe
Lena Mülhaupt, Head of Marketing Talent Management.
Bild: Haufe

Ein Jahr nach Beginn des Peer2Peer-Consultings, wie Haufe sein Experiment inzwischen nennt, steht fest: Es ist ein voller Erfolg! Lena Mülhaupt, Head of Marketing Talent Management bei Haufe und die Kommunikationsexpertin in dem Projekt, sieht dafür vor allem einen Grund:

„Bei Haufe befinden wir uns seit Anfang der 1990-er Jahre in einer mehr oder weniger andauernden Transformation.
In der Zeit haben wir viele Erfahrungen gemacht und diese offen zu teilen, hat den Kollegen sehr geholfen.
Fehler, die wir gemacht haben, konnten sie so vermeiden und gleichzeitig haben unsere Erfolge sie inspiriert, ihren eigenen Change mutig voran zu treiben.“

Markus Kambach, Teamlead Learning & Development.
Bild: Haufe
Markus Kambach, Teamlead Learning & Development.
Bild: Haufe

Markus Kambach, Teamlead Learning & Development bei der Haufe Group und der HR-Mitarbeiter, der sich auf das Experiment eingelassen hat, ergänzt: „Für mich waren unsere Gespräche eigentlich genauso wichtig wie für den Kunden. Ich wollte gern wissen, wie andere Unternehmen die Zukunft von HR denken und abgleichen, wo wir heute eigentlich stehen. Durch diesen Austausch auf Augenhöhe sind wir sehr schnell zusammengewachsen – wir sind heute unternehmensübergreifend wirklich ein Team!“

Ja zur Mut-Kultur

Das Beispiel des Peer2Peer-Consultings zeigt: Unternehmen brauchen eine Mut-Kultur. Denn Mut ist der Anfang jeder großen Geschichte. Ohne Mut wagen wir nichts Neues und ohne Mut können wir nicht wachsen – weder Menschen noch Organisationen. Um diese Mut-Kultur zu implementieren, braucht es jedoch den richtigen Rahmen für die drei erfolgskritischen Dimensionen „Mensch“, „Organisation“ und „Technologie“. Neben dem Freiraum, in dem Mitarbeiter Initiative zeigen und ihre Entwicklung selbstbestimmt vorantreiben, benötigen Unternehmen die passenden Prozesse, Strukturen und Tools, die diesen Freiraum ermöglichen und unterstützen.

Vom Talent Management zum Talent Empowerment

Eine Mut-Kultur mit dem entsprechenden Freiraum für Mitarbeiter bedeutet auch ein Umdenken im Talent Management: Vom reinen „Verwalten“ der Talente müssen Unternehmen zum Befähigen ihrer Mitarbeiter kommen – vom Talent Management zum Talent Empowerment! HR wird – zumindest in Teilen – die Rolle des Coaches übernehmen, während die administrativen Prozesse von Lösungen wie Haufe Talent Management abgebildet werden. Damit unterstützt die Software dabei, Potenziale zu entfalten und legt die Basis für eine Mut-Kultur und nachhaltigen Unternehmenserfolg!