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Benefits: Welche Nebenleistungen sich Mitarbeiter wirklich wünschen

Gerade in der Krise können nicht mehr alle Firmen ihren Mitarbeitern Gehaltserhöhungen anbieten. Viele bemühen sich aber, durch Nebenleistungen die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber und die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Die Palette der Benefits ist groß. Doch nicht alle Angebote sind bei Mitarbeitern gleichermaßen beliebt.

Unternehmen sind gut beraten zu wissen, mit welchen Benefits sie Talente anziehen und auch halten können. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels können Nebenleistungen jedoch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Auch wenn sich die Prioritäten infolge der Corona-Pandemie etwas verschoben haben, haben die Beschäftigten klare Vorlieben bei der Auswahl der Benefits.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Online-Jobplattform Stepstone steht die betriebliche Altersvorsorge (bAV) als wichtigster Mitarbeitervorteil auf Platz eins (48,5 Prozent). Dahinter folgen kostenfreie Getränke wie Kaffee und Wasser (30,9 Prozent), Gesundheitsvorsorge (26,0 Prozent), ein erfolgsabhängiger Bonus (25,3 Prozent) und eine Gewinnbeteiligung (23,7 Prozent). Auch Firmenwagen, Jobticket und Essenszuschuss sind vergleichsweise beliebt (18,8 beziehungsweise 18,6 und 16,0 Prozent). Firmenevents schätzt dagegen nur etwa jeder zehnte Angestellte (10,3 Prozent). Ebenfalls weniger wichtig ist den Befragten, dass sie ihren Hund mit ins Büro bringen können (5,1 Prozent) oder der Arbeitgeber Kinderbetreuung anbietet (4,0 Prozent). Auch Freizeitangebote wie Kicker oder Playstation in den Büroräumen wünschen sich nur wenige Mitarbeiter (1,2 Prozent).

Die richtige Strategie ist wichtig

Da viele Beschäftigte mittlerweile erwarten, dass ihr Arbeitgeber Zusatzleistungen anbietet, sollten sich Unternehmen eine Benefitstrategie überlegen. Zum Beispiel können sie monetäre Leistungen anbieten, die den Mitarbeitern Freiheit und Weiterentwicklung ermöglichen und deren Zufriedenheit langfristig steigern.

Zudem können Firmen auf nicht-monetäre Nebenleistungen setzen. Denn manche Arbeitnehmer suchen sich gezielt Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten (64,6 Prozent) und Arbeitsorte wie etwa Home-Office (56,7 Prozent) anbieten. Zudem legen viele Mitarbeiter Wert auf eine sinnhafte Tätigkeit (58,2 Prozent), spannende Aufgaben (54,3 Prozent), eine ausgeglichene Work-Life-Balance sowie Familienfreundlichkeit (54,0 Prozent). Auch Weiterbildungs- und Trainingsangebote sowie Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten sind rund jedem zweiten Arbeitnehmer wichtig (49,5 Prozent bzw. 47,8 Prozent). 

Benefits müssen zur Unternehmenskultur passen

In jedem Fall sollten die Nebenleistungen zur Unternehmenskultur passen und die Zielgruppe, deren Alter und Lebenssituationen berücksichtigen. Darüber kann eine Mitarbeiterbefragung Aufschluss geben.

Mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie könnte es für Unternehmen auch wichtig werden, attraktive Angebote in das Benefitportfolio aufzunehmen, die Beschäftigte motivieren, wieder stärker vom Home-Office zum Arbeiten im Büro zu wechseln. Das könnte beispielsweise durch Aktionen gelingen, die den sozialen Austausch beim Mittagessen fördern. 

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.