Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

BGM: Stressbewältigung in Home-Office-Zeiten

Der Trend zum Home-Office hält an. Doch nicht jedem Mitarbeiter gelingt es, sich im Home-Office gut zu strukturieren und Arbeit und Freizeit zu trennen. Das birgt gesundheitliche Risiken. Nicht nur müssen viele Mitarbeiter im Home-Office Beruf, Familie und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen, auch müssen sie sich allein strukturieren, Pausen- und Ruhezeiten einhalten. Hinzu kommen Sorgen über die finanzielle Situation, die belastend sein können.

Personalabteilungen sollten ihre Mitarbeiter im Home-Office unterstützen und stärken. Das können sie auf zwei Ebenen tun –  der persönlichen Ebene und der Ebene der Unternehmensorganisation: 

Individuelle Ebene

Um Mitarbeiter im Home-Office zu unterstützen, kann HR einen Leitfaden entwickeln. Dieser kann praktische Tipps für die Mitarbeiter enthalten und sie zu folgenden Punkten ermutigen:

  • Mitarbeiter sollten täglich ihr aktuelles Befinden reflektieren und Stresssituationen identifizieren. Dann können sie diese künftig vermeiden.
  • Positive Situationen sollten Mitarbeiter im Home-Office bewusst wahrnehmen oder auf einer Liste notieren. Das stärkt die mentale Stimmung.
  • Wer Pausen in den Arbeitsalltag einplant und den Tag strukturiert, arbeitet effizienter und ist zufriedener. Auch gezielte Entspannung oder kurze Spaziergänge in der Mittagspause können in den Arbeitsalltag integriert werden. Zudem sollte HR – schon aus Compliance-Gründen – auf die Einhaltung der gesetzlichen Pausen- und Ruhezeiten hinwirken.
  • Mitarbeiter sollten Ablenkungen vermeiden, das bedeutet auch, E-Mails nicht permanent abzurufen und Störungen zu vermeiden. Es bietet sich auch an, feste Bearbeitungsblöcke für ein Projekt zu planen. So können Mitarbeiter ihre Projekte kontinuierlich bearbeiten.
  • HR sollte die Mitarbeiter ermutigen, auch Austausch mit Kollegen in den Arbeitsalltag einzuplanen. Das kann zumindest teilweise den informellen Plausch in der Kaffeeküche des Büros ersetzen.
  • Generell ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in ihrer Freizeit nicht auf Abruf arbeiten oder berufliche Mails checken. In der Freizeit ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter trotz Corona fit halten und Sport treiben oder anderen Hobbys nachgehen.

Organisationsebene

Auf der Unternehmensebene sollte HR die Führungskräfte sensibilisieren, die Zusammenarbeit der Teams zu fördern:

  • Vorgesetzte sollten ihre Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Das bedeutet, dass sie etwa bei Videokonferenzen ihre Angestellten nach ihrem Befinden fragen können oder ihnen für geleistete Arbeit oder Erfolge zu finden. Jedes Meeting kann mit einem kurzen Check-in beginnen. Das erhöht die Aufmerksamkeit und die Mitarbeitermotivation.
  • Führungskräfte sollten Vorbilder sein, auch wenn sie mit ihren Mitarbeitern nur digital verbunden sind. Sie sollten die Unternehmenskultur vorleben. Dazu gehört, dass sie Emotionen in Gesprächen zulassen, Fehler erlauben und darüber sprechen. Auch gemeinsames Lachen kann den Zusammenhalt im Team fördern. Nur was Führungskräfte vorleben, können auch Mitarbeiter umsetzen.
  • Für Unternehmen empfiehlt es sich, nicht nur zu formellen Meetings einzuladen, sondern auch informelle digitale Treffen zu organisieren. Das kann ebenfalls den Teamzusammenhalt fördern.
  • Auch Videokonferenzen für die gesamte Belegschaft, um über die aktuelle Lage beispielsweise zu Corona oder zu neuen Projekte zu informieren, können hilfreich sein.
  • Auch im digitalen Zeitalter müssen Führungskräfte Wert auf eine gute, transparente Kommunikation legen. Auch neue Formate, wie das Visualisieren von Projekten in Videokonferenzen, kann die Kommunikation verbessern zudem agiles Arbeiten stärken.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.