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Deutsche befürworten den Mindestlohn

Wie stehen die Deutschen zum Mindestlohn, ein halbes Jahr nach der Einführung? Die Mehrheit, fast drei Viertel, hält den Mindestlohn für eine wichtige politische Entscheidung. Frauen sind ihrer Befürwortung noch vehementer. Für viele Bundesbürger könnten es aber noch mehr als 8,50 Euro pro Stunde sein.

58 Prozent der Deutschen sind in ihrer derzeitigen Berufsbranche direkt oder indirekt vom Mindestlohn betroffen. 73,9 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Einführung des Mindestlohns eine wichtige politische Entscheidung war. 49,1 Prozent von ihnen stimmen voll zu, 24,8 Prozent stimmen eher zu. 17,1 Prozent sind unschlüssig und geben „teils teils“ an. Sieben Prozent stimmen nicht zu und zwei Prozent können es nicht beurteilen. Frauen nehmen die Einführung des Mindestlohns stärker als wichtige Entscheidung wahr als Männer. Über die Hälfte stimmt der Aussage sogar voll zu, bei den Männern sind es nur 44,7 Prozent.

Mehr als jeder zweite Deutsche – 57,6 Prozent – findet, dass der Mindestlohn zu mehr Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft führt. Ein Viertel findet, das sei teilweise der Fall und nur eine Minderheit stimmt nicht zu.

Gut jeder zweite Bundesbürger hält 8,50 Euro für zu wenig

83,5 Prozent der Bundesbürger vertreten die Meinung, dass hierzulande niemand weniger als die gesetzlich festgelegten 8,50 Euro pro Stunde verdienen sollte. Auch hier sind Frauen – 87,4 Prozent gegenüber 79,5 Prozent bei den Männern – wieder in der Mehrheit. Allerdings findet über die Hälfte (54,3 Prozent) der Deutschen, dass der Mindestlohn noch deutlich höher sein sollte. Im Osten ist die Anzahl derer, die das befürworten, höher als im Westen. Auch das aktuelle Einkommen spielt eine Rolle: Vor allem Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro sind der Ansicht, dass der Mindestlohn noch höher sein sollte.

Das sind Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Mindestlohn – eine Zwischenbilanz der Deutschen“, die myMarktforschung unter tausend Bundesbürgern zwischen 18 und 70 Jahren durchgeführt hat.

Rund jeder vierte Unternehmer sieht Mindestlohn als Gefahr

Dass die Einführung des Mindestlohns die deutsche Wirtschaft gefährden könnte, denken lediglich 17,1 Prozent der Befragten. Unternehmer dagegen halten den Mindestlohn eher für den falschen Ansatz und befürchten, er werde die deutsche Wirtschaft gefährden: 27,9 Prozent geben dies an.

Bei der Frage, ob durch den Mindestlohn Arbeitsplätze verloren gehen, sind die Bundesbürger gespalten: 34,8 Prozent sagen Nein, 27,4 Prozent sagen Ja und 32,9 Prozent finden, das sei teilweise der Fall.

Eine Übersicht über die Befragungsergebnisse gibt es > hier.