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Einkommensschere wird weltweit größer

Besonders stark driften die Einkommen in den USA auseinander: Dort vergrößerte sich die Einkommenslücke in den letzten sechs Jahren um 10,6 Prozent. In Nordamerika verschärfte sich der Unterschied um 7,2 Prozent. In Europa nahm die Differenz zwischen den Einkommen von Führungskräften und Arbeitern im Durchschnitt um 2,2 Prozent zu. Innereuropäisch vergrößerten sich die Gehaltsunterschiede in Portugal mit einer Zunahme von 11,9 Prozent am meisten. Dahingegen glichen sich in Polen die Einkommen am stärksten an, dort verkleinerte sich die Lücke um 12,8 Prozent.

Einkommensschere in Deutschland stieg um 0,3 Prozent

Hierzulande veränderte sich die Einkommenslücke in den letzten sechs Jahren nur minimal: Die Differenz zwischen den Einkommen von leitenden Angestellten und Arbeitern stieg lediglich um 0,3 Prozent. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie der Hay Group. Für die Untersuchung wurden die Gehälter und Löhne von Millionen Mitarbeitern von 24.000 Unternehmen aus 110 Ländern ausgewertet. Seit 2008 haben in Deutschland laut Hay Group unter anderem die niedrige Inflationsrate, die Solidarität während der Wirtschaftskrise sowie die Mitbestimmung bei Vergütungsthemen die Einkommenslücke in Deutschland stabil gehalten.

Unterschiedliche Reaktionen auf die Wirtschaftskrise seit 2008

Die unterschiedliche Entwicklung in den USA und Europa lässt sich vor allem auf die verschiedenen Reaktionen auf die Krise seit 2008 zurückzuführen. Während viele europäische Unternehmen die Gehälter aller Mitarbeiter gekürzt und damit Arbeitsplätze gesichert haben, bauten zahlreiche Betriebe in Nordamerika Stellen ab, gaben den verbliebenen Mitarbeitern mehr Verantwortung und bezahlten sie besser.

Globalisierung bewirkt weiteres Auseinanderdriften der Einkommen

Die Globalisierung hat das weltweite Auseinanderdriften der Löhne und Gehälter stark beschleunigt. Vor allem Arbeitsplätze mit geringem Einkommen sind vom globalisierten Arbeitsmarkt, der stärkeren Automatisierung und der Verlagerung von Jobs ins Ausland betroffen. Immer mehr Menschen konkurrierten um immer weniger Arbeitsplätze. In der Folge verharrten die Löhne in diesem Bereich auf einem niedrigen Niveau. Dagegen seien die Fähigkeiten leitender Angestellte, etwa emotionale Intelligenz, kreatives Denken und ganzheitliches Urteilsvermögen, in der globalisierten Welt gefragt. Zudem hätten viele Führungskräfte in einer Zeit steigender Anforderungen an Unternehmen mehr Verantwortung und komplexere Tätigkeiten übernommen.

Weitere Informationen unter:
www.haygroup.de