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Financial Wellbeing: Geldsorgen beeinträchtigen Leistung von Mitarbeitern

Geldsorgen wirken sich negativ auf die Motivation von Beschäftigten und damit auf deren berufliche Leistung aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Global Benefits Attitudes“ von Willis Towers Watson. Das Unternehmen befragte mehr als 2.000 Arbeitnehmer in Deutschland.

Ein Fünftel der Befragten gab an, dass finanzielle Sorgen ihr Berufsleben beeinträchtigen. Mehr als ein Drittel der Befragten haben keine finanziellen Rücklagen und leben somit von Gehaltsabrechnung zu Gehaltsabrechnung. Knapp ein Viertel der Befragten litt in den vergangenen zwei Jahren unter Stress, Angstzuständen oder Depressionen.

Benefitsprogramme sind gefragt

Durch die Corona-Krise verschärft sich diese Situation für viele Arbeitnehmer. Kurzarbeit und drohende Arbeitslosigkeit sorgen für Verunsicherung.

Daher sei es ratsam, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter durch zusätzliche Unterstützung motivieren. Ein gutes Benefitsprogramm und Financial-Wellbeing-Lösungen sind in der aktuellen Lage wichtige Tools, um das Engagement hoch zu halten.

Im Bereich Financial Wellbeing wünschen sich 42 Prozent der Befragten digitale Hilfe beim Management ihrer Ausgaben und Rücklagen, um so ihre finanzielle Situation zu verbessern. 38 Prozent wünschen sich einen Zugang zu gehaltsbezogenen Spar-und Investmentmodellen, 29 Prozent zu einem Berater.

Unternehmen, die in Financial Education investieren, profitieren langfristig: Mitarbeiter mit mehr Finanzwissen fühlen sich eher auf dem richtigen Weg (62 Prozent) als Mitarbeiter mit weniger Wissen (48 Prozent). Financial Education sei, so die Studienautoren, in Deutschland kaum verbreitet, jedoch ein gutes Mittel, um Mitarbeiter gerade in Krisenzeiten zu unterstützen.

Altersversorgung bleibt relevant

Neben Unterstützung bei den Finanzen können Unternehmen auch im Bereich Benefits punkten. Gerade unter Mitarbeitern, die finanziell angeschlagen sind, wünschen sich 41 Prozent großzügigere Benefits wie eine betriebliche Altersversorgung (bAV) oder eine Absicherung, die bei Invalidität oder Unfall greift. Erst an zweiter Stelle steht mehr Gehalt (38 Prozent). Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Mitarbeiter möchten von ihrem Arbeitgeber bei der bAV aktiv unterstützt werden.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.