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Gehälter der DAX-Chefs legen zu

Die Vorstandsvorsitzenden des DAX30 verzeichneten 2016 wieder einen erheblichen Gehaltszuwachs.
Foto: © psdesign1/Fotolia.de
Die Vorstandsvorsitzenden des DAX30 verzeichneten 2016 wieder einen erheblichen Gehaltszuwachs.
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Die Dax-Vorstandschefs haben im vergangenen Jahr im Schnitt 19 Prozent mehr verdient als 2015: Im Mittel erhielt der Vorstandsvorsitzend eines DAX30-Konzerns 4,9 Millionen Euro – im Jahr zuvor waren es noch 4,3 Millionen Euro. Die Gehaltssteigerung ist vor allem auf die langfristige variable Vergütung zurückzuführen. Die Grundgehälter verringerten sich hingegen um sieben Prozent. Die Summe der Vergütungen aller Vorstandsmitglieder lag im DAX 2016 im Schnitt bei 21,1 Millionen Euro. Die Anzahl der Vorstandsmitglieder ist in etwa konstant geblieben: 2015 waren es im Schnitt 6,4 Mitglieder, 2016 6,3. Das geht aus einer aktuellen Studie von > Kienbaum hervor, für die die Geschäftsberichte aller DAX-Konzerne ausgewertet wurden.

SAP-Chef McDermott überholt Daimler-Chef Zetsche

Es sind vor allem die Gehälter zweier Chefs des DAX 30, die den Schnitt 2016 in die Höhe trieben. So hat SAP-Chef Bill McDermott, der das Ranking anführt, sein Gehalt mehr als vervierfacht. Er konnte knapp 13,4 Millionen Euro Jahresgehalt für sich verbuchen. Damit löste er Daimler-Chef Dieter Zetsche als Spitzenverdiener ab, der auf 12,5 Millionen Euro kam. Den dritten Platz des Gehalts-Rankings nahm Frank Appel ein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post. Er erzielte eine Gesamtdirektvergütung von knapp neun Millionen Euro. Das niedrigste Gehalt mit 1,5 Millionen Euro bezog Commerzbank-Chef Martin Zielke.

Neun Vorstandschefs verdienten 2016 weniger

Während 17 Vorstandsvorsitzenden im vergangenen Jahr ihr Gehalt gesteigert haben, verdienten neun DAX-Chefs zum Teil erheblich weniger als 2015. Das Gehalt von RWE-Chef Ralf Martin Schmitz ist zum Beispiel um neun Prozent gesunken, von 3,2 auf 2,9 Millionen Euro. Im Unternehmen waren auch die Geschäftszahlen stark rückläufig: Während RWE 2015 noch einen Gewinn von 284 Millionen Euro erzielte, machte der Konzern 2016 einen Verlust von 5,5 Milliarden Euro. Laut Alexander v. Preen, Geschäftsführer bei Kienbaum, funktioniert die „atmende Vergütung“ in vielen DAX-Unternehmen: Seien die Geschäftszahlen schlecht, verdiene der Vorstand weniger. Exzesse und erhebliche Gehaltssteigerungen in verlustreichen Jahren würden immer seltener, auch wenn die öffentliche Wahrnehmung eine andere sei.

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