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Gehälter (Teil 2): Starke Dynamik in Asien

Passende Talente zu rekrutieren und langfristig an das eigene Unternehmen zu binden ist – auch infolge des Fachkräftemangels – nicht einfach. Besonders markant ist das in Bereichen wie Engineering & Science, Sales & Marketing sowie im Technologiesektor. Das stellt Mercer in seiner weltweiten Vergütungsstudie fest. Entscheidend ist für Unternehmen daher, ihre Vergütungsstruktur so anzupassen, dass diese wettbewerbsfähig ist und sowohl den Mitarbeitern als auch den Unternehmen eine entsprechende Flexibilität bietet.

Gehaltsentwicklung in Asien dynamisch

Im globalen Vergleich zeigt sich, dass die Entwicklung der Gehälter in Europa weitgehend stabil bleibt (siehe auch Gehälter in Deutschland). Für Westeuropa wird 2020 ein durchschnittlicher realer Gehaltszuwachs von 1,1 Prozent prognostiziert. In Mittel- und Osteuropa liegt der Vergleichswert mit 1,2 Prozent etwas höher. „Insgesamt ist die Entwicklung in Europa beständig, allerdings zeigen Regionen wie Asien mit einem inflationsbereinigten Plus von 2,6 Prozent deutlich mehr Dynamik“, stellt Thomas Gruhle, Vergütungsexperte bei Mercer in Deutschland, fest.

In Nord- und Südamerika bleibt der reale Gehaltszuwachs mit durchschnittlich 0,9 Prozent weit hinter dem Wert für Asien zurück, die Inflationsrate ist mit 5,0 Prozent höher als in Asien. In der Region Naher Osten und Afrika ist für 2020 bei den realen Gehaltsentwicklungen ein Minuswachstum von 1,0 Prozent zu verzeichnen. Grund hierfür: In einigen Ländern dieser Region ist die Inflationsrate in den vergangenen drei Jahren höher als die nominalen Gehaltssteigerungen.

Ein Rückblick auf den Zeitraum von 2012 bis 2019 zeigt: Der durchschnittliche nominale Gehaltszuwachs in Deutschland lag bei 24 Prozent, der reale Gehaltszuwachs bei lediglich 11 Prozent. Damit bleibt Deutschland hinter den Wachstumsraten von Ländern wie China deutlich zurück. China verzeichnete in diesem Zeitraum eine durchschnittliche nominale Gehaltssteigerung von 73 Prozent und ein reales Wachstum von 45 Prozent. Auch die USA liegen mit einem nominalen Gehaltszuwachs von durchschnittlich 26 Prozent leicht vor Deutschland, das reale Wachstum beläuft sich aber ebenfalls auf 11 Prozent.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.