Die Gehälter von IT- Fach- und Führungskräften in Deutschland entwickeln sich weiter positiv. Spitzenverdiener sind IT-Leiter und IT-Security-Manager. Die Branchen Chemie, Banken und Finanzdienstleister zahlen am besten. Nachhaltiger Unternehmenserfolg wird selten mit einem Bonus honoriert.
IT-Führungskräfte verdienen derzeit durchschnittlich 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr, Fachkräfte in der IT kommen sogar auf eine Erhöhung von 3,6 Prozent. Zwar entspricht die Entwicklung allgemein der regulären jährlichen Gehaltserhöhung, doch in den IT-Berufen, die sich intensiv mit der Cloud und Innovationen beschäftigen, wird der Wettbewerb härter, wie eine aktuelle Kienbaum-Studie zeigt.
Traditionelle IT-Berufsbilder werden mehr und mehr mit komplexen Steuerungsinhalten und sich verkürzenden Innovationsintervallen konfrontiert, so dass gerade in diesem Umfeld eine steigende Vergütungsdynamik zu erwarten ist,
sagt Julia Zmítko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum in Frankfurt.
Im Schnitt verdienen IT-Führungskräfte hierzulande derzeit 112.000 Euro im Jahr, Spezialisten 61.000 Euro. Die Leiter der IT-Abteilung sind die Spitzenverdiener, sie kommen auf durchschnittlich 119.000 Euro im Jahr, dicht gefolgt von Leitern der IT-Architektur mit 118.000 Euro. Unter den Spezialisten erhalten IT-Security-Manager mit 87.000 Euro Jahresgehalt am meisten. IT-User-Helpdesk-Spezialisten bekommen nur knapp die Hälfte (44.000 Euro).
IT-Führungskräfte in Krankenhäusern am Ende der Vergütungsskala
IT-Führungskräfte in der Chemiebranche beziehen ein Jahresgehalt von 163.000 Euro, damit sind sie die Spitzenverdiener. Fast genauso viel – 162.000 Euro – zahlen Banken und Finanzdienstleister. Dagegen werden die Kollegen in Krankenhäusern mit lediglich 86.000 Euro vergütet und die der Möbelherstellung mit 80.000 Euro.
Variable Vergütung ja, Long-Term-Incentives eher weniger
Variable Vergütungsbestandteile sind bei ITlern weit verbreitet: 86 Prozent der Führungskräfte und zwei Drittel der Spezialisten erhalten einen jährlichen Bonus. Das variable Gehalt betrug im vergangenen Jahr bei IT-Führungskräften durchschnittlich 18.200 Euro, das entspricht elf Prozent ihres gesamten Gehalts. Bei den Spezialisten waren es 6.200 Euro, sieben Prozent ihres Gesamtsalärs. Dagegen sind langfristige, am nachhaltigen Unternehmenserfolg orientierte Vergütungsbestandteile weniger weit verbreitet: Nur elf Prozent der Führungskräfte und zwei Prozent der Spezialisten erhalten solche Long-Term-Incentives. Auf der oberen Führungsebene, zum Beispiel unter den Bereichsleitern, sind es immerhin 21 Prozent.
Für den Vergütungsreport 2015 „Führungskräfte und Spezialisten in IT-Funktionen“ hat Kienbaum die Daten von 921 Führungspositionen und gut 4.300 Spezialisten und Sachbearbeitern in mehr als 500 Unternehmen untersucht.
Die Studie ist kostenpflichtig erhältlich. Weitere Informationen unter:
www.kienbaum.de