In Deutschland gibt es bislang nur in wenigen Unternehmen Gehaltstransparenz. Das Statistische Bundesamt sorgt nun mit einem frei zugänglichen Gehaltsrechner für mehr Transparenz.
Mit dem Rechner können Arbeitnehmer, aber auch Unternehmen schnell sehen, wie viel Arbeitnehmer in bestimmten Positionen, Berufen und Branchen verdienen. Die Daten können somit sowohl Jobsuchenden als auch HRlern Orientierung bieten.
Anhand von neun arbeitsplatz- und personenspezifischen Kriterien ermittelt der Rechner das durchschnittliche Gehalt für ein bestimmtes Profil. Dabei fließen in die Berechnung Merkmale wie das Alter des Beschäftigten, seine Betriebszugehörigkeit und seine Ausbildung sowie der Sitz des Unternehmens und dessen Größe ein.
Die Ergebnisse basieren auf der Verdienststrukturerhebung, die die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt alle vier Jahre durchführen. Zuletzt haben sie diese Erhebung im Jahr 2018 durchgeführt. Ab dem Jahr 2021 wollen die Statistische Ämter die Daten jährlich erfassen, so dass die Daten dann aktueller sind.
Die Erhebung der Ämter basiert auf Lohnabrechnungen von rund 60.000 zufällig ausgewählten Betrieben. Bei den Ergebnissen des Gehaltsrechners handelt es sich somit um die geschätzten durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste von Angestellten, die in Vollzeit arbeiten. Da immer noch große geschlechtsspezifische Unterschiede bei Gehältern bestehen, zeigt der Rechner zwei Ergebnisse an, eines für Frauen und eines für Männer.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.