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Gehaltsunterschied: Wenn Helfer mehr Geld bekommen als Fachkräfte

Der Gehaltsunterschied zwischen einzelnen Branchen ist so groß, dass es sich für Fachkräfte finanziell lohnen kann, in einen anderen Bereich zu wechseln, um dort einer Helfertätigkeit nachzugehen. Das geht aus einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Von diesem Dilemma betroffen sind vor allem Fachkräfte, die in der Körperpflege, der Floristik, der Land- und Tierwirtschaft sowie in der Gastronomie arbeiten. So verdienen gelernte Floristik-Angestellte durchschnittlich 1.700 Euro brutto pro Monat; in der Gastronomie sind es 1.850 Euro. Wenn sich diese Fachkräfte dazu entscheiden, ihre Arbeit aufzugeben und einer Helfertätigkeit in der Industrie- und im Baubereich, in der Ver- und Entsorgung oder der Chemie nachgehen, steigt ihr Gehalt in aller Regel. Denn Menschen, die eine Helfertätigkeit in der Ver- und Entsorgung oder der Chemiebranche haben, erhalten ein monatliches mittleres Brutto-Entgelt von etwa 3.100 Euro. In diesen Branchen ist der Lohn für Helfertätigkeiten so hoch, dass er sogar fast an das Medianentgelt der ausgebildeten Fachkräfte generell herankommt. Dieses liegt bei 3.166 Euro.

Kleines Gehalt kann Branchenwechsel begünstigen

"Der Umstand, dass in einigen Berufen auf Fachkraftniveau niedrige Löhne erzielt werden, macht diese Berufe weniger attraktiv“, sagt IAB-Forscherin Doris Wiethölter. „Das kann zu Berufswechseln und damit zu einem Mangel an Fachkräften in den betreffenden Branchen führen beziehungsweise bestehende Engpässe weiter verschärfen.“ Diese Konsequenz spüre gerade das Gastgewerbe.

Für die Untersuchung griffen die IAB-Expertinnen und -Experten auf Daten der integrierten Erwerbsbiografie (IEB) zurück. Die Daten waren von Menschen, die im Dezember 2020 sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen sind und eine betriebliche Ausbildung absolviert haben.

Dieser Beitrag ist zuerst auf der Seite unserer Schwesterpublikation Personalwirtschaft erschienen.

Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.