Total Rewards stand im Fokus des 3. Praxisforums Vergütungsstrategie des F.A.Z.-Fachverlags FRANKFURT BUSINESS MEDIA, und weit über 100 Unternehmensvertreter informierten sich über die vorgestellten Ansätze für die HR-Praxis. Eine Erkenntnis des Veranstaltungstags war, dass das Interesse und der Wissensbedarf bei Total Rewards groß ist. Das Portal TOTAL REWARDS wird in den kommenden Wochen über alle Programmpunkte des 3. Praxisforums Vergütungsstrategie ausführlich berichten.
Bärbel Ostertag (siehe Foto oben), Global Head of Total Rewards von SAP, stellte die Strategie des global aufgestellten Softwarekonzerns und deren aktuell laufende Neuausrichtung vor. Die Keynotesprecherin machte deutlich, dass Total Rewards dynamisch gelebt werden muss, damit der Ansatz nachhaltig positive Resultate für die Mitarbeitergewinnung und -bindung zeitigt.
Eine rege Diskussion ergab sich auch aus der Keynote von Professor Dirk Sliwka von der Universität Köln. Er sprach über evidenzbasiertes Vergütungsdesign und machte dabei deutlich, dass Vergütungsanreize heute anders wirken, als bislang häufig angenommen. Auch hob Sliwka hervor, dass Berufstätigen Faktoren wie eine sinnvolle Tätigkeit und höhere Freiheitsgrade am Arbeitsplatz im Vergleich zu einer variablen Vergütung immer wichtiger werden.
Total Rewards gewinnt an Bedeutung
Markus Künzel, Anwalt und Partner bei Beiten Burkhardt, wies angesichts sich eintrübender Konjunkturaussichten auf die Risiken von einmal gewährten Benefits hin. Nach seiner Beobachtung würden viele Arbeitgeber derzeit versuchen, zugesagte Nebenleistungen wieder aus den Verträgen herauszunehmen – ein Unterfangen, das sich oft schwierig gestaltet. Deshalb empfahl Künzel andere Vertragsmodelle, über die Arbeitgeber ihren Beschäftigen Zusagen im Rahmen von Total Rewards machen könnten, ohne unbegrenzt ins Risiko zu gehen.
Norbert Nester erläuterte den Total-Rewards-Ansatz von Robert Bosch. Für Aufsehen sorgte jüngst der Innovationstarifvertrag zwischen dem Technologiekonzern und der IG Metall Baden-Württemberg für eine agile Mobility-Einheit. Mit ihm ist es gelungen, einerseits große Selbstbestimmung der Beschäftigten etwa bei den Arbeitszeiten zu ermöglichen, andererseits den Mitarbeiten die Sicherheit eines Tarifvertrags zu gewähren.