Mehr als jeder vierte Finance Manager in Deutschland rechnet mit einer Kündigung, wenn er den Gehaltswunsch eines Mitarbeiters abweist. Dabei ist dies seltener der Grund für einen Arbeitgeberwechsel als Vorgesetzte glauben: Lediglich für elf Prozent der Angestellten wäre eine abgelehnte Gehaltserhöhung tatsächlich der Auslöser, um sich nach einem neuen Job umzuschauen.
Jeder zweite Angestellte lässt sich auf das nächste Mitarbeitergespräch vertrösten
Auch sind Mitarbeiter viel geduldiger, als ihre Chefs annehmen: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Angestellten in Europa wartet auf das nächste Mitarbeitergespräch, um die Lohnforderung zu wiederholen, wenn die Bitte um ein höheres Gehalt abgelehnt wird. Doch nur rund ein Viertel der Vorgesetzten (27 Prozent) erwartet diese Reaktion. Das zeigen aktuell veröffentlichte Studienergebnisse von > Robert Half. Dafür wurden Ende 2015 und Anfang 2016 weltweit 2.135 CFOs befragt, davon 200 in Deutschland. Für eine weitere Untersuchung wurden 7.500 Bürofachangestellte in Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, den Niederlanden und Singapur befragt, davon 1.000 aus Deutschland.
Ein Drittel der Angestellten erfragt alternative Leistungen
Lehnen Vorgesetzte eine gewünschte Lohnerhöhung ab, geht die Mehrheit von ihnen (37 Prozent der Nennungen) davon aus, dass der Mitarbeiter dann nach alternativen Leistungen fragt, etwa nach flexiblen Arbeitszeiten oder anderen Zuschüssen. Von den befragten Angestellten gab immerhin ein Drittel an, andere Angebote zu fordern. Mehr als jeder zehnte Chef (zwölf Prozent) glaubt außerdem, Mitarbeiter würden sich im Büro oder zu Hause über die Absage zur Gehaltserhöhung beschweren oder einfach gar nichts mehr tun. Dem stimmen allerdings nur fünf Prozent der Arbeitnehmer zu.