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Mobilität verändert sich durch Pandemie und Trend zu mehr Nachhaltigkeit

Die Covid-19-Pandemie hat die internationale Mobilität – auch Auslandseinsätze von Mitarbeitern – stark verändert. Aber auch bereits vor der Pandemie gab es den Trend zu neuen Mobilitätsstrategien. 

Mobilität verändert sich

Der Trend zeigt, dass Langzeiteinsätze von Mitarbeitern, also Entsendungen für mehrere Jahre an andere Orte, an Attraktivität verloren haben. Vielmehr sind andere Arten internationaler Mobilität gefragt, darunter Kurzzeiteinsätze, permanente Entsendungen oder flexible Auslandstätigkeiten, die durch das Pendeln von Mitarbeitern oder Remote Work im Ausland ermöglicht werden. Auch die Beschäftigung von internationalen Freiberuflern nimmt an Bedeutung zu. Diese neuen Arbeitsformen etablieren sich zunehmend neben traditionellen Formen von Auslandseinsätzen.

Flexible Optionen gefragt

Die Umfrage „2020 Worldwide Survey of International Assignment Policies and Practices“, die das Beratungsunternehmen Mercer durchgeführt hat, bestätigt, dass viele Unternehmen flexiblere Optionen anbieten, um den unterschiedlichen persönlichen Umständen der ins Ausland entsandten Mitarbeiter gerecht zu werden. Eine weitere Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen aufgrund der Pandemie Veränderungen in Bezug auf die Anzahl von permanenten Versetzungen, Einsätzen zur Talententwicklung sowie Kurzzeit- und Pendlereinsätzen in ihren Unternehmen erwarten.

Nachhaltigkeit spielt zunehmend eine Rolle

Das liegt auch daran, dass die eingeschränkte Reisetätigkeit während der Pandemie ein Umdenken angestoßen hat und Nachhaltigkeit wieder mehr in den Vordergrund gerückt ist, nicht nur bei Mitarbeitern, sondern auch bei Unternehmen. Das wird sich auf Entsendungen auswirken. 

Nicht zu unterschätzen: Lebenshaltungskosten und Wechselkurse

Wenn Unternehmen ihre Mobilitätsstrategien überarbeiten, neue Mobility-Programme aufsetzen und Vergütungsstrategien anpassen, sollten sie das Wohlergeben der Mitarbeiter ebenso wie wirtschaftliche Notwendigkeiten von Mobilität bedenken. Hilfreich können dabei auch Daten zu den Lebenshaltungskosten und Währungsschwankungen sein. Diese sind im Cost-of-Living-Ranking erfasst.

Die Daten unterstützen Arbeitgeber auch bei der Festlegung und Überarbeitung von Vergütungspaketen für Mitarbeiter bei internationalen Einsätzen. So kann sich die Volatilität bei den Wechselkursen in vielfältiger Weise auf Expatriates auswirken: durch Knappheit und Preisanpassungen bei Gütern und Dienstleistungen oder wenn Mitarbeitende in der Währung ihres Heimatlandes bezahlt werden und Geld im Gastland für Einkäufe vor Ort umtauschen müssen.

Darüber hinaus können sich die Lebenshaltungskosten eines Standorts erheblich auf seine Attraktivität als Zielort für Talente auswirken. Zudem akzeptieren Mitarbeiter Regionen, die unter der Pandemie besonders gelitten haben oder noch leiden, kaum als Auslandsstandorte.

Nach dem Cost-of-Living-Ranking ist im Jahr 2021 Ashgabat die teuerste Stadt für internationale Mitarbeiter und verdrängt Hongkong auf den zweiten Platz. Beirut belegt unter den teuersten Städten im internationalen Ranking Platz drei und kletterte im Ranking um 42 Positionen nach oben. Auf den weiteren Plätzen folgen Tokio, Zürich, Shanghai, Singapur, Genf, Peking und Bern. Die weltweit preiswertesten Städte für internationale Mitarbeiter sind laut der Umfrage Tiflis, Lusaka und Bischkek.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.