Laut einer Umfrage zum Thema New Pay sind die meisten befragten Arbeitnehmer in Deutschland (64 Prozent) und in Österreich (70 Prozent) mit ihrem Gehalt zufrieden. 17 Prozent geben an, dass sie sehr zufrieden seien, 47 Prozent sind eher zufrieden. Die Umfrage hat das österreichische Marktforschungsinstitut Marketagent im Auftrag der Onlineplattform Xing im Februar 2021 durchgeführt und insgesamt 2.000 Erwerbstätige in Deutschland, Österreich und in der Schweiz befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass vielen Arbeitnehmern Gehaltstransparenz (56 Prozent) fehlt: Über die Hälfte der Deutschen und Österreicher wünscht sich eine Diskussion über neue Vergütungsmodelle. Dahinter dürfte auch das Bedürfnis stecken, Gehaltsungerechtigkeiten zu eliminieren und die Gender-Pay-Gap zwischen Männern und Frauen zu schließenJeweils rund ein Viertel der Befragten (27 Prozent) geht davon aus, dass Männer in Unternehmen in Bezug auf Gehalt und Karrierechancen bevorzugt werden. Allerdings kennt nur jeder Dritte (32 Prozent) das Gehalt seiner Kollegen. Rund 32 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass mehr Gehaltstransparenz das eigene Gehalt positiv beeinflussen könnte.
Leistung und Kollegialität besser honorieren
Viele Berufstätige in den befragten Ländern sind gegenüber neuen Gehaltssystemen aufgeschlossen, bei denen ihre Arbeitsleistung anders entlohnt wird als in traditionellen Modellen. Die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) spricht sich dafür aus, dass für die Höhe des Gehalts nicht mehr allein die Präsenzzeit ausschlaggebend sein soll. Bei diesem Wunsch dürften auch die Erfahrungen mit verstärktem Homeoffice infolge der Corona-Pandemie eine Rolle spielen.
Nach den Befragungsergebnissen sollten Leistung und das Erreichen festgesetzter Ziele stärker berücksichtigt werden ebenso wie Kollegialität und gute Zusammenarbeit. Auch Kreativität und Einfallsreichtum müssten in die Bewertung der Leistung und der damit verbundenen Vergütung einfließen, so die Studienergebnisse.
Benefits weiterhin beliebt
Knapp zwei Drittel (62 %) der befragten Arbeitnehmer stimmen der Aussage zu, dass Geld nicht die einzige Möglichkeit ist, Leistung und Arbeit zu honorieren. Viele könnten sich somit auch mehr nicht-monetäre Gehaltsbestandteile vorstellen. An erster Stelle der beliebtesten Benefits stehen zusätzliche Urlaubstage (53 Prozent), gefolgt von Sachleistungen in Form von vergünstigten Produkten und Dienstleistungen (38 Prozent).
Ein Dienstwagen hat nach den Umfrageergebnissen an Attraktivität verloren: Nur 28 Prozent der Arbeitnehmer wünschen sich einen Dienstwagen als Benefit. Eine öffentliche Anerkennung in Form von Auszeichnungen, Urkunden oder Diplomen rangiert ganz unten auf der Liste attraktiver Benefits: Nur 6 Prozent betrachten sie überhaupt als geldwerten Vorteil.
Ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten kann sich keine nicht-monetären Benefits vorstellen und gibt an, dass es aus ihrer Sicht keine Alternative zu finanziellen Leistungen gebe.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.