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Verdienstentwicklung weiterhin günstig

Azubis in Deutschland konnten sich letztes Jahr wieder über mehr Geld in der Tasche freuen.
Foto: © Robert Kneschke/Fotolia.de
Azubis in Deutschland konnten sich letztes Jahr wieder über mehr Geld in der Tasche freuen.
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In Westdeutschland verdienten die Auszubildenden durchschnittlich 832 Euro, 3,7 Prozent mehr als 2014. In Ostdeutschland erhöhten sich die tariflichen Ausbildungsvergütungen um 4,3 Prozent auf 769 Euro. Wie im Vorjahr wurden im Osten nur 92 Prozent der westlichen Vergütungshöhe erreicht. Das zeigt eine Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zum Stichtag 1. Oktober durchgeführt hat.

Westliche Azubis im Baugewerbe verdienen am meisten

Je nach Beruf fällt die Höhe der Ausbildungsvergütung sehr unterschiedlich aus. Besonders hoch lag sie in den Berufen des Bauhauptgewerbes – zum Beispiel Maurer/Maurerin – in Westdeutschland: Sie betrug im Schnitt 1.057 Euro. Im Osten fiel die Vergütung für Azubis im Bauhauptgewerbe mit durchschnittlich 861 Euro niedriger aus. Sehr hohe tarifliche Vergütungsdurchschnitte gab es auch für Mechatroniker/Mechatronikerin (West: 998 Euro, Ost: 976 Euro), Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen mit 986 Euro in West- und Ostdeutschland und Medientechnologe/Medientechnologin Druck mit jeweils 943 Euro.

Auszubildende im Friseurberuf am Ende der Vergütungsskala

Eher niedrig fiel die Ausbildungsvergütung für angehende Friseure und Friseurinnen aus, sie kamen im Westen auf 494 und im Osten nur auf 269 Euro. Ebenfalls unterdurchschnittlich vergütet wurden Azubis für die Berufe Florist/Floristin (West: 587 Euro, Ost: 422 Euro), Bäcker/Bäckerin (600 Euro im Westen und Osten) sowie Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin mit jeweils 627 Euro.

Starke Unterschiede nach Branchen

Auch zwischen den Ausbildungsbereichen gibt es bei der Vergütung nach wie vor deutliche Unterschiede. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden im Bereich der Industrie- und Handelskammern (West: 901 Euro, Ost: 826 Euro) und im Öffentlichen Dienst (West: 880 Euro, Ost: 879 Euro) verzeichnet. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen in der Landwirtschaft (West: 723 Euro, Ost: 625 Euro), bei den freien Berufen (West: 738 Euro, Ost: 720 Euro) sowie im Handwerk (West: 697 Euro, Ost: 600 Euro).

Bewerbermangel lässt Unternehmen die Löhne anheben

Vor allem wegen der wachsenden Probleme vieler Unternehmen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, stieg die Ausbildungsvergütung in den letzten Jahren deutlich an. Seit 2012 bewegen sich die jährlichen Steigerungsraten im Gesamtdurchschnitt zwischen 3,7 und 4,6 Prozent in Westdeutschland und zwischen 4,1 und fünf Prozent in Ostdeutschland. In Ausbildungsberufen mit großem Bewerbermangel – etwa im Lebensmittelhandwerk, der Gastronomie und der Reinigungsbranche – waren 2015 teilweise überdurchschnittliche Erhöhungen zu beobachten. Dies traf in West- und Ostdeutschland beispielsweise auf den Beruf Bäcker/Bäckerin mit einem Plus von jeweils 5,3 Prozent zu. Auch in den Berufen Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau und Koch/Köchin wurden die Vergütungen mit 4,3 Prozent im Westen und 5,3 Prozent im Osten deutlich erhöht. Noch höher fiel der Anstieg im Beruf Fachkraft für Systemgastronomie aus, er lag im Westen bei 7,7 und im Osten bei 9,3 Prozent.

Eine ausführliche Darstellung der Auswertungsergebnisse gibt es > hier.