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Viele Unternehmen wollen Inflationsprämie zahlen

Für immer mehr Deutsche wird es zunehmend schwieriger, aufgrund der steigenden Inflationsrate ihre Lebenshaltung zu bestreiten. Mit einer steuerfreien freiwilligen Inflationsausgleichsprämie bis zu maximal 3.000 Euro können Unternehmen ihre Belegschaft entlasten. Eine aktuelle Umfrage von WTW, Anbieter datengesteuerter Lösungen in den Bereichen Mitarbeiter, Risiko und Kapital, unter 142 hiesigen Unternehmen aller Branchen zeigt, ob und in welcher Höhe die Betriebe hierzulande davon Gebrauch machen. Befragt wurden insbesondere mittlere bis große Firmen.

Rund die Hälfte der Befragten plant dabei, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Der Rest hat größtenteils noch keine Entscheidung darüber getroffen, der Rest lehnt diese finanzielle Unterstützung ab. Dass so viele Unternehmen noch unentschlossen sind, lässt sich laut Florian Frank, Head of Talent & Rewards bei WTW, dadurch erklären, dass sie an Tarifverträge gebunden seien oder das Ergebnis noch ausstehender Tarifverhandlungen erst abwarten wollen, bevor sie sich entscheiden.

Auszahlung der Inflationsprämie meist für 2023 geplant

Die Unternehmen wurden auch danach gefragt, wann sie die Inflationsprämie auszahlen wollen. Danach visiert gut ein Drittel das kommende Jahr an. Etwa jeder sechste Betrieb hat vor, den Zuschuss noch 2022 zu gewähren, und jeder siebte möchte die Prämie auf dieses und nächstes Jahr aufteilen. Das restliche Drittel der Unternehmen hat noch keinen Auszahlungszeitpunkt festgelegt.

Was die Höhe der Inflationsprämie betrifft, so will etwas mehr als jeder dritte Arbeitgeber die volle Höhe von 3.000 Euro an die Beschäftigten auszahlen. Ein Sechstel der Befragten plant bis zu 1.500 Euro ein, ein Siebtel bis zu höchstens 2.000 Euro und gut jedes sechste Unternehmen geht von einem Zuschuss bis maximal 1.000 Euro aus. Nur jeweils eine kleine Minderheit will einen Betrag von 500 Euro nicht überschreiten oder bis zu 2.500 Euro zahlen. Jeder zehnte Befragte machte keine Angaben. Ein weiteres Ergebnis: Zwei Drittel der Unternehmen nehmen keine Differenzierung der Prämienhöhe nach Gehaltsgruppen vor.

Der konkrete Zeitpunkt und die Höhe des Zuschusses hingen bei vielen Unternehmen von der individuellen wirtschaftlichen Situation ab, sagt Frank. Vor allem für Betriebe in energieintensiven Bereichen sei es sicher nicht leicht, zusätzlich zum normalen Gehalt eine Prämie zu zahlen. Unabhängig davon lasse sich so eine Einmalzahlung als Inflationsausgleich jedoch zügig auf den Weg bringen und sei ein gutes kurzfristiges Mittel, um die Belegschaft zu unterstützen. Für Beschäftigte, die eher wenig verdienen, so Frank, könnten die Unternehmen jedoch auch etwas mehr tun.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.