Der Konsumgüterkonzern Henkel mit seinen drei Geschäftsfeldern Klebstoffe, Pflegeprodukte und Wasch- und Reinigungsmittel ist weltweit – auf allen Kontinenten – vertreten. Die Mehrheit seiner Mitarbeiter sitzen in den USA, gefolgt von Deutschland und China.
Aufgrund seiner weltweiten Aufstellung muss der Konzern seine Total-Rewards-Strategie global ausrichten, wie Shereen Alaa, Global Head of Total Rewards bei Henkel, auf dem Praxisforum Total Rewards 2021 ausführte. Die Diversität der Mitarbeiterschaft muss dabei berücksichtigt werden.
Bereits im Dezember 2018 startete Henkel damit, seine Total-Rewards-Strategie zu überdenken. „Im Januar 2020 verkündeten wir unsere neue ,Purposeful Growth Strategie‘“, so Alaa. Ziele der Strategie sind:
- Mehrwert für Kunden und Konsumenten schaffen
- eine führende Rolle bei Nachhaltigkeit einnehmen
- der Belegschaft ermöglichen, sich zu entwickeln und gleichzeitig ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen
Dieser letzte Punkt ist die Basis für die HR-Vision des Konzern, denn schließlich sichern die Mitarbeiter im Konzern den Erfolg und die Leistungsfähigkeit, wie Alaa betonte. Die Stärke ihres Unternehmens liege in einem starken globalen Team, einer globalen Aufstellung und der Diversität der Belegschaft, die aus 125 Nationen kommt sowie der Diversität in den Führungsetagen mit rund 37 Prozent Frauenanteil.
Fokus von HR auf die Mitarbeiter
Bei allem, was HR umsetze, lege es einen klaren Fokus darauf, sich als Arbeitgeber attraktiv aufzustellen. Dabei gehe es um die gesamte Employee-Experience vom ersten Kontakt der Talente mit dem Konzern, ihrer Bewerbung über die Einstellung, das Onboarding, die Organisation, die Unternehmenskultur sowie die Weiterentwicklung bis hin zum Austritt aus dem Konzern.
Total Rewards spiele in all diesen Phasen eine große Rolle, ist Alaa überzeugt. Insbesondere beeinflusse es die Performance und die Motivation von Mitarbeitern. „Wir haben die Tools, die Mitarbeiter zu motivieren“, so Alaa. Daher müsse Total Rewards immer die gesamte Employee-Experience im Blick haben.
Ziel der neuen Total-Rewards-Strategie
In einer diversen Belegschaft sind die Bedürfnisse der Mitarbeiter verschieden; jeder hat eine andere Lebensphase. Das müsse, wie Alaa ausführte, HR erkennen und herausfinden, was Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber erwarten. Schließlich muss HR flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter reagieren. So gelinge es, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Laut Alaa betrachten Mitarbeiter folgende Punkte der Unternehmenskultur, wenn sie einen Arbeitgeber bewerten:
- Typische COMP & Ben-Produkte: Arbeitgeber müssen wettbewerbsfähige, angemessene und faire Rewards anbieten.
- Karriere und Well-being: Mitarbeiter beurteilen, wie Unternehmen ihr Wohlbefinden fördern und was sie neben finanziellen Anreizen bieten (Flexibilität, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Karrieremöglichkeiten).
- Purpose: Arbeitnehmer wünschen sich eine persönliche Bindung an ihr Unternehmen und bewerten unter anderem soziale Aspekte wie Teamzugehörigkeit, aber auch den Beitrag eines Unternehmens für die Gesellschaft.
Wie die neue Total-Rewards-Strategie aussieht
Auf dieser Basis hat Henkel seine Total-Rewards-Strategie aufgebaut:
- HR hat geprüft, wie wettbewerbsfähig der Konzern bezüglich Arbeitgeberattraktivität im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern ist.
- HR ist in Austausch mit der bestehenden Mitarbeiterschaft, um ihre Bedürfnisse zu kennen und zu verstehen.
- Es gibt einen regelmäßigen Austausch mit externen Beratern.
- Die Total-Rewards-Strategie wird immer wieder hinterfragt.
- Die neue Strategie muss in der Belegschaft kommuniziert werden.
Palette von Total-Rewards ist divers
In der Total-Rewards-Strategie istar Henkel wichtig, den Mitarbeiter in den Vordergrund zu stellen:
- Wettbewerbsfähige Basis erstellen
- Rewards anbieten, die auf dem Erfolg des Unternehmens basieren
- Top-Führungskräfte motivieren
- Nachhaltigkeit in Angeboten und Performancemanagement berücksichtigen
- Eine Kultur der Anerkennung fördern
Dem entsprechend breit gefächert ist die Palette von Total-Rewards-Elementen. Henkel hat ein Vergütungsmix erstellt, das alle Aspekte miteinander verbindet:
- Basisgehalt als Struktur
- Variable Rewards (STI, LTI, Anerkennungen, Vertriebsanreize etc.)
- Benefits (Mitarbeiterbeteiligung, flexible Benefits, Benefits zu Mobilität, Alters- und Gesundheitsvorsorge etc.)
- Weitere Nebenleistungen wie Well-being-Programm, zusätzliche Auszeiten
Derzeit prüft der Konzern, um welche Total_Rewards-Elemente er seine Palette erweitern und an welchen Stellen er optimieren kann. Und schließlich muss die Palette auch noch an die Mitarbeiter kommuniziert werden.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.