SOS Soforthilfe für Ausbilder
In dieser Rubrik haben wir für Sie gute Ideen aus der Ausbildungspraxis gesammelt, die Ihnen schnell weiterhelfen, wenn sich im Arbeitsalltag oder im persönlichen Miteinander Probleme ergeben. Die Ideen sind nach dem FAQ-Prinzip aufbereitet.SOS 13: Bewerberzahlen
OS: Aktuell brechen mir die Bewerberzahlen ein – und die wenigen Kandidaten, die ihre Mappen einreichen, überzeugen mich nicht. Mir liegt aber viel daran, die drei offenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Was kann ich tun?SOFORT-HILFE!
Hiermit können Sie gleich starten:
- Planen Sie für diese Aufgabe viel Zeit ein! Notfalls müssen Sie andere anstehende Termine kurzfristig absagen.
- Prüfen Sie, ob Sie eventuell die Anforderungen etwas senken und zum Ausgleich externe Lernbegleitung in Anspruch nehmen können.
- Versuchen Sie, über möglichst viele verschiedene Verbreitungskanäle für die freien Ausbildungsplätze zu werben. Nutzen Sie hierfür z.B. Plakate, die im örtlichen Handwerk und in örtlichen Geschäften aufgehängt werden.
- Lassen Sie sich durch Ihre Auszubildenden ein Feedback geben, wie der Auftritt Ihres Unternehmens „draußen“ wirkt.
- Schauen Sie, wie Ihre „Konkurrenten“ im direkten Umfeld dem Bewerbermangel begegnen: Bereits gut umgesetzte Konzepte können Sie auf Ihr Unternehmen passend zuschneiden und vielleicht sogar noch optimieren!
- Finden Sie heraus, wer in den umliegenden Schulen der BOGY/BORS-Beauftragte ist, und suchen Sie mit ihm eine Kooperation. Bieten Sie Praktika in den Ferien an und laden Sie die Lehrer einmal ein, um ihnen einen unmittelbaren Eindruck zur Ausbildung in Ihrem Betrieb zu vermitteln.
- Initiieren Sie einen Ideenwettbewerb unter Ihren Auszubildenden zu der Frage: „Welche Wege nutzen Jugendliche auf der Suche nach freien Ausbildungsplätzen?“ – und setzen Sie davon den einen oder anderen neuen Impuls um.
NOTFALL-KOFFER!
So sind Sie künftig vorbereitet:
- Binden Sie Ihre Auszubildende in ein Projekt wie „Gewinnung von Auszubildenden – auf dem Weg in die Zukunft“ ein.
- „Wahre Schönheit kommt von innen“ – erst wenn Sie intern eine attraktive Ausbildung anbieten, können Sie diese nach außen vermarkten. Lassen Sie Ihre Auszubildenden die positiven Merkmale Ihrer Ausbildung und Ihres Unternehmens herausarbeiten.
- Fragen Sie Ihre Führungskräfte, ob sie Ihnen Best-Practice-Beispiele von übernommenen Auszubildenden liefern, die Sie veröffentlichen dürfen.
- Erstellen Sie ein Konzept, wie Sie verschiedene Zielgruppen (z.B. Eltern, Lehrer, Peergroups, Vereine etc.) künftig über Ausbildungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen informieren können.
- Nutzen Sie mehrere Verbreitungskanäle – auf einen einzigen zu setzen, ist riskant und meist nicht zielführend.
- „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“: Stellen Sie gegebenenfalls eigene Bedürfnisse und Vorlieben für einzelne Marketingaktionen in den Hintergrund.
- Verleihen Sie dieser Aufgabe hohe Priorität! „Jede Ernte beginnt mit der Saat“ – es gilt daher rechtzeitig ein aktives Bewerbermarketing zu implementieren.
Autor: Stefan F. Dietl