Ausbildungskonzeption - Wie erstelle ich eine Ausbildungskonzeption für meinen Betrieb?
Schritt für Schritt durch den Ausbildungsprozess.So gehen Sie vor!
Beschreiben Sie
- die Ausbildungsziele,
- die Einstellungsanforderungen für Auszubildende,
- die sachliche und personelle Ausstattung,
- die Planung und Durchführung der Ausbildung,
- die Beendigung der Ausbildung.
Ausbildung braucht ein Konzept!
Die unternehmerische Umsetzung von Geschäftsideen erfordert Ziele und Konzeptionen. Aus den Zielen für den Personalbereich lässt sich der Fachkräfte-Nachwuchsbedarf ableiten, der vom Arbeitsmarkt oder durch eigene Ausbildung herangeführt werden soll. Daraus wird ein Bildungsauftrag erkennbar, der durch die betriebliche Berufsausbildung ausgeführt werden kann.
Ausbildungskonzeptionen sollen den Rahmen, den Stellenwert und den Anspruch des ausbildenden Unternehmens, den es seinen Ausbildungsaktivitäten beimisst, verdeutlichen.
Ausbildungsziele
Die betriebseigenen Ausbildungsaktivitäten sollen den Bedarf von Fachkräften gezielt heranführen. Bestimmen Sie, in welchen gewerblich-technischen und/oder kaufmännischen Ausbildungsberufen ausgebildet werden soll. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Berufe, die z. B. in der Produktion, im Service, im Vertrieb oder im kaufmännischen Bereich benötigt werden.
Sachliche und personelle Ausstattung
Auf der Grundlage einer Ausbildungskonzeption kann die Planung von betrieblichen Bildungseinrichtungen für die gewerblich-technische und/oder kaufmännische Berufsausbildung durchgeführt werden.
Hierzu sind folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Berufe sollen in welcher Zahl p. a. ausgebildet werden?
- Welche Einrichtungen sind dafür erforderlich?
- Welcher Raumbedarf ergibt sich?
- Welche Investitionen sind vorzunehmen?
- Wie groß ist der Bedarf an Ausbildungspersonal?
- Welche Kosten sind zu erwarten?
Beantworten Sie diese Fragen betriebsspezifisch. Sie erfordern in Abhängigkeit der einzurichtenden Ausbildungskapazität, der Ausbildungsorganisation und den räumlichen Möglichkeiten sorgfältige Überlegungen. So kann auch die Wirtschaftlichkeit der Ausbildungsaktivitäten gewährleistet werden.
Planung und Durchführung der Ausbildung
Voraussetzung für eine systematische und geordnete Durchführung der Ausbildung ist eine auf die betrieblichen Möglichkeiten ausgerichtete Ausbildungsablaufplanung. Ausgangspunkt hierfür ist die vom Ausbildungsrahmenplan abgeleitete sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung für die vom ausbildenden Betrieb ausgewählten Ausbildungsberufe.
Die Gliederung der Ausbildung mit den entsprechenden Zeitrichtwerten kann betriebsspezifisch erfolgen. Dabei sind die Zeitanteile der Ausbildung, z. B. in Ausbildungseinrichtungen und der Ausbildung im Geschäftsprozess der ausbildenden Betriebsabteilungen, zu treffen.
Erarbeiten Sie die Ausbildungsplanung gemeinsam in enger Abstimmung mit allen einbezogenen Betriebsabteilungen, besonders hinsichtlich einer klaren Aufgabenstellung und der Verantwortlichkeiten.
In den Betriebsabteilungen kann die Verantwortlichkeit auf Ausbildungsbeauftragte übertragen werden. Diese nehmen die Ausbildungsaufgaben im Geschäftsprozess nebenamtlich wahr. Es ist von besonderer Wichtigkeit, dass die Ausbildungsphasen im Ausbildungswesen oder im Geschäftsprozess von allen Beteiligten als eine Gesamtaufgabe verstanden werden.
Unterstützen Sie die Betriebsabteilungen in ihren Ausbildungsaufgaben durch eine stetige Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsleitung und Ausbildungsbeauftragten.
Beendigung der Ausbildung
Aus der Zielsetzung des ausbildenden Betriebes sollen die eigenen Ausbildungsaktivitäten junge Fachkräfte heranführen, die in unterschiedlichen Arbeitsgebieten eingesetzt werden können. Im Allgemeinen ist es daher beabsichtigt, dass die ausgebildeten Fachkräfte nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb als Mitarbeiter übernommen werden.
Tragen Sie dafür Sorge, dass die Übernahmen in ein Arbeitsverhältnis rechtzeitig, d. h. in der Regel etwa mindestens drei Monate vor Ablauf des Berufsausbildungsvertrages, mit der Personalplanung, den für die Übernahme vorgesehenen Fachabteilungen und den Auszubildenden abgestimmt werden.
Um einen nahtlosen Übergang aus dem Ausbildungsverhältnis in ein Arbeitsverhältnis zu ermöglichen, sollte im letzten Ausbildungsabschnitt die Anwendung und Vertiefung der bisher erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten an einem für die Übernahme vorgesehenen Arbeitsplatz erfolgen.
Autor: Dr. Günter Cramer
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Handbuch PersonalAusbilden.
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